Alle Parteien wollen jetzt Supermärkte mit Wohnungen überbauen.
Die Idee ist nicht neu, aber in Wahlkampfzeiten kommt sie gut an. Und so lieferten sich die Parteien am Montag einen Wettstreit, wer die Idee als Erster geboren hat. Konkret geht es darum, eingeschoßige Supermärkte mit Wohnungen zu überbauen. FPÖ-Bürgermeisterkandidat Andreas Reindl meint: „Wir müssen mit Supermärkten in Verhandlungen treten. Da kann man ein bis drei Geschoße mit Wohnbau draufsetzen und die bestehenden Parkplätze nutzen. Im Gewerbegebiet wäre eine Umwidmung notwendig, wenn sämtliche Fraktionen im Gemeinderat sich dafür aussprächen, stünde dem nichts im Wege.“
Die Stadtplanung hat nun eine Potenzialanalyse durchgeführt: Konkret würden sich 14 Einkaufsmärkte im erweiterten Wohngebiet bzw. Kerngebiet für eine Überbauung eignen. Hinzu kommt ein Supermarkt im Grünland. Unterm Strich ließen sich hier 180 Wohnungen „draufsetzen“. Noch größer sei das Potenzial im Gewerbegebiet. „Durch das Überbauen in Gewerbegebieten könnten noch einmal bis zu 2800 Büroeinheiten entstehen“, sagt Planungs- stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). Potenzial sei jedenfalls vorhanden. Daher führe die Stadtplanung erste Gespräche mit Eigentümern und Bauträgern. So einfach dürfte es allerdings nicht sein. „Bei Neubauten geht so etwas eher. Bei Bestandsbauten ist es schwierig. Verpflichten kann man niemanden, das muss auf freiwilliger Basis geschehen“, sagt Padutsch.
Die ÖVP gibt als Ziel den Abschluss eines Raumordnungsvertrags aus. In diesem Vertrag sollen Mindestdichten oder Mindesthöhen festgelegt werden. „Mit dem Bau der 180 Wohnungen allein kann zwar das Wohnungsproblem nicht gelöst werden, trotzdem kann dieses Drehen an vielen Stellschrauben eine Entlastung bringen“, sagt Klubchef Christoph Fuchs.
SPÖ-Klubchef Bernhard Auinger sieht ebenfalls bisher ungenutztes Potenzial. „Die Idee sollte man weiterverfolgen, allerdings braucht es für diesen Wohnbau eine gewisse Grundqualität.“
Auch die Neos sprechen sich für ein Überbauen von Supermärkten aus. „Angesichts der Wohnungsnot wäre es dringend notwendig, wenn die Stadt unbürokratisch Dutzende Wohnungen errichten lässt“, sagt Neos-Klubchef Sebastian Huber.
„Da kann man ein bis drei Geschoße draufsetzen.“