Eberhard im Club der Besten
Im vorigen Winter katapultierte sich der Biathlet aus Saalfelden mitten in die Weltspitze. Den Olympiawinter geht er mit Selbstvertrauen an – und als Stallkollege von Marcel Hirscher.
Platz eins, zwei und drei auf der Olympia-Anlage von 2018: Julian Eberhard war im vorigen Winter der heimliche König von Pyeongchang. Der Saalfeldner Biathlet schiebt eine Favoritenrolle für die Spiele kommenden Februar aber weit von sich: „Ich bin lang genug dabei, um zu wissen, wie wenig solche Resultate fürs nächste Mal aussagen.“
Eines hat er aber mental abgespeichert: „Ich bin mit einem guten Gefühl dort weggeflogen. Und ich kann mit einem guten Gefühl wieder hinreisen.“Und nicht nur Pyeongchang allein machte den 31-Jährigen rundum zufrieden: Mit zwei Weltcupsiegen, Rang sechs in der Gesamtwertung als bester Österreicher und Staffelbronze bei der HeimWM hat Eberhard eine überragende Saison abgeschlossen.
Nach vielen Jahren der Rückschläge, meist verbunden mit etlichen Fehlschüssen, ist der 1,96 Meter große Modellathlet plötzlich mitten in der Weltklasse angekommen. Wie legt man nach so einem Traumwinter das Training für die nächste Saison an? „Aufs Wesentliche konzentrieren: schnell laufen und so viel wie möglich treffen.“Julian Eberhard versuchte, noch mehr Stabilität in seine Schussleistungen zu bringen. Daher geht es um mehr als das Gepäck, wenn er wenige Tage vor dem Weltcupstart in Östersund (SWE) entspannt sagen kann: „Ich hab’ meine Sachen beinand’.“Selbst der Spruch „mit breiter Brust in die Saison gehen“ist für Eberhard keine hohle Phrase: „Ich habe über den Sommer zwei Kilogramm Muskelmasse zugelegt.“ Womit er ein authentischer Botschafter seines neuen Partners, des Fitnessgeräte-Produzenten Technogym, ist und sich in einen illustren Club mit Stars wie Marcel Hirscher, Anna Veith und Julia Dujmovits einreiht. Fehlt nur noch die Krönung – am besten in Pyeongchang.