Salzburger Nachrichten

Spanier hoffen auf großen Lottogewin­n

- SN, dpa

MADRID. In einem Monat ist es in Spanien wieder so weit: Am 22. Dezember werden dort die Gewinner der berühmten Weihnachts­lotterie „El Gordo“(Der Dicke) ermittelt. Aber schon jetzt wirft das traditione­lle Ereignis seine Schatten voraus – unzählige lottoverrü­ckte Spanier stehen derzeit stundenlan­g vor einem kleinen Geschäft in Madrid Schlange.

„Doña Manolita“heißt die begehrtest­e Losbude des Landes, die angeblich besonderes Glück bringen soll. Sie liegt im Zentrum der Hauptstadt, in der Fußgängerz­one der Calle del Carmen. An den Wochenende­n müssen Ordner dafür sorgen, dass die Menschenma­sse dort nicht die Eingänge der anderen Geschäfte blockiert.

Gegründet wurde der legendäre Kiosk im Jahr 1904 von Manuela de Pablo (1879–1951), die im Volksmund schnell in „Doña Manolita“umgetauft wurde. Ihre Statistik spricht für sich: Das Geschäft macht fast jedes Jahr ein paar Spanier reich, werden doch ungewöhnli­ch oft Losnummern gezogen, die hier ihre Abnehmer fanden. Allerdings werden auch nirgendwo sonst so viele Lose verkauft wie bei Doña Manolita.

Die vor 205 Jahren ins Leben gerufene „Lotería de Navidad“gilt als die älteste und – gemessen an der ausgespiel­ten Gesamtsumm­e – auch als die größte Lotterie der Welt.

Im vergangene­n Jahr wurden insgesamt 2,3 Milliarden Euro ausgeschüt­tet. Der Hauptgewin­n beträgt vier Millionen Euro für ein ganzes Los – jedoch bilden sich in Spanien meist Tippgemein­schaften. Zwei Tage vor Heiligaben­d wird das Ereignis alljährlic­h stundenlan­g im Fernsehen übertragen. Von Lotteriege­winnen, die mehr als 2500 Euro betragen, gehen 20 Prozent an den Fiskus.

Newspapers in German

Newspapers from Austria