Traurige Entwicklung schöner Stadtteile
Zu „Die Riedenburg verliert ihr Gesicht“vom 18. 11.:
Danke, Frau Haimerl, dass Sie der unerfreulichen Bausituation in der Riedenburg und in Maxglan so viel Raum widmen. Ich kann den berechtigten Sorgen von Herrn Hannes Schneilinger nur beipflichten. Nach und nach werden die schönen Villen in diesen beiden Stadtteilen meist zu Tode saniert bzw. renoviert. Das lässt mich befürchten, dass mein Vorfahre Eduard Hergeth (einer der letzten Bürgermeister von Maxglan) in seinem Grab rotiert.
Dass es auch anders geht, beweisen – leider nur allzu wenige – Häuser, wie z. B. das Haus Ecke Mühlbachgasse/Villagasse oder das ehemalige Rauchfangkehrer-Haus.
Ich weiß leider nicht, warum das Architekturstudium so lang dauert, wenn anscheinend jahrelang lediglich die unglaublich schöne Form einer Schuhschachtel gelehrt wird. Eines der letzten traurigen Beispiele ist die fast fertige Siedlung auf dem Grund der ehemaligen Riedenburgkaserne. Hannes Schneilinger hat völlig Recht, wenn er den totalen Verlust der Identität unserer schönen Stadtteile kommen sieht.
Aber wer ist denn wirklich verantwortlich für diese traurige Entwicklung? Sind es die Architekten, die offenbar keine überzeugenden Argumente gegen die gewinnträchtigen Wünsche ihrer Großauftraggeber haben, oder ist es die Baubehörde erster Instanz, die ja nur Nein sagen müsste.
Ich lebe seit über 75 Jahren in Maxglan und liebe „meinen“Stadtteil über alle Maßen. Leider bin ich mir nicht sicher, ob ich das in einigen wenigen Jahren auch noch sagen kann. KR Walter Braun 5020 Salzburg