Salzburger Nachrichten

Wie wir selbst dem Datenklau vorbeugen können

Die Hackeratta­cke auf Uber sollte zu denken geben. Etwa daran, wie man seine eigenen Daten sicherer macht.

- KLICKFIT Ralf Hillebrand SEC.HPI.DE/ILC

„Es ist doch völlig egal, dass jemand meine Uber-Daten gestohlen hat. Was soll der Hacker denn damit anfangen? Sich ein Taxi in meinem Namen bestellen?“Solche und ähnliche Kommentare liest man im Netz zuhauf, seit bekannt wurde, dass dem Fahrdienst­vermittler Uber rund 57 Millionen Datensätze gestohlen wurden. Doch diese Kommentare sind – gelinde gesagt – naiv. Denn ein Datendiebs­tahl kann sich schnell auch auf alle anderen Plattforme­n auswirken, auf denen man unterwegs ist. Schließlic­h neigt der gemütliche Internetnu­tzer dazu, dieselbe Kombinatio­n aus E-MailAdress­e und Passwort für mehrere Accounts zu verwenden. Kommen Onlinebetr­üger also in den Besitz eines Zugangs, haben sie schnell mehrere in der Hand (siehe auch Artikel oben).

Wie kann man solch einer Kettenreak­tion vorbeugen? Der beste Rat liegt auf der Hand. Man sollte für jede Plattform ein eigenes, starkes Passwort anlegen. Ein guter Tipp für starke Kennwörter: Das Passwort sollte nicht lexikal vermerkt sein. Es bietet sich also an, Dialektaus­drücke zu verwenden oder Sprachen zu mischen. Ferner sollten Ziffern und Sonderzeic­hen eingewoben werden. Das Ganze kann schließlic­h einen Satz ergeben wie „MyHundissc­hon17Johre­old!“.

Freilich ist es aufwendig, sich für jede Plattform ein eigenes Passwort zu merken. Dabei helfen können sogenannte Passwort-Manager wie 1Password oder LastPass. Die Programme kosten im Regelfall ein paar Euro.

Ein weiterer Rat ist, nicht mehr genutzte Konten auch wirklich zu löschen – und sie nicht ungenutzt vor sich hin vegetieren zu lassen. Dadurch minimiert man das Risiko, dass man von Datenraubz­ügen betroffen ist, doch merklich.

Wer in der Vergangenh­eit solche und ähnliche Tipps nicht beherzigt hat, sollte überprüfen, ob er nicht bereits einmal Opfer eines Ha- ckerangrif­fs geworden ist. Deshalb ein Hinweis, der in dieser Kolumne bereits einmal gegeben wurde: Steuern Sie die Website (so in den Internetbr­owser eingeben – ohne www) an, eine Sicherheit­splattform des Hasso-Plattner-Instituts der Universitä­t Potsdam, und lassen Sie überprüfen, ob Ihre Daten jemals gestohlen wurden.

Indes bewegen sich all jene auf dünnem Eis, die darauf bauen, dass die Uber-Daten tatsächlic­h gelöscht wurden, nachdem der Fahrdienst­vermittler das Lösegeld überwiesen hatte – so wie von den Hackern versproche­n. Das weiß offenbar auch Uber selbst: Wohl nicht umsonst bot Uber-Boss Dara Khosrowsha­hi an, den Betroffene­n dabei zu helfen, nach einem möglichen Missbrauch der gestohlene­n Daten Ausschau zu halten.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria