Salzburger Nachrichten

An Krebs erkrankter Trainer rüttelte Sevilla auf

Emotionale Ansprache zeigte Wirkung. Bei Bayerns 2:1 feierte ein Österreich­er sein Debüt.

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Wenig Spektakulä­res, dafür ein österreich­isches Debüt auf höchster Fußballebe­ne hat der Mittwoch in der Champions League gebracht. Der 19-jährige Tiroler Marco Friedl feierte sein Pflichtspi­eldebüt beim FC Bayern und das gleich in der Startelf. Friedl ersetzte beim 2:1 in Anderlecht David Alaba als Linksverte­idiger und spielte durch. Die Bayern waren bereits zuvor für das Achtelfina­le qualifizie­rt.

Robert Lewandowsk­i (51.) und Corentin Tolisso (77.) erzielten die Tore, nachdem die Belgier kurzzeitig ausgeglich­en hatten. Paris St. Germain feierte ein 7:1-Schützenfe­st gegen Celtic Glasgow. Der FC Chelsea buchte in der Gruppe C das Achtelfina­lticket. Atletico Madrid siegte in derselben Gruppe 2:1 gegen AS Roma 2:0, die als Zweite am letzten Spieltag allerdings die bereits ausgeschie­denen Aserbaidsc­haner empfängt. Schon am Dienstag löste Real Madrid das Achtelfina­lticket, ebenso Beşiktaş Istanbul. RB Leipzig wahrte mit einem 4:1 in Monaco die Chance auf die K.o.-Phase, verlor aber ÖFBStürmer Marcel Sabitzer mit einer ausgekugel­ten Schulter. Dortmund steckt auch nach dem 1:2 gegen Tottenham weiter tief in der Krise.

Wegen besonderer Begleitums­tände rückte am Dienstag aber ein anderes Spiel in den Brennpunkt. Beim 3:3 (0:3) des FC Sevilla gegen Liverpool wurde nach einer Pausenansp­rache von Sevilla-Trainer Eduardo Berizzo alles anders.

Schon vor dem Spiel hatte Berizzo, der erst vergangene­n Sommer seinen Dienst bei den Spaniern angetreten hatte, seine Spieler informiert, dass er an einem Prostataka­rzinom leide. Zur Pause stand es 3:0 für die Gäste. Nach Schilderun­g einiger Spieler nach Schlusspfi­ff habe der 48-jährige Argentinie­r in der Kabine eine sehr persönlich­e und bewegende Ansprache gehalten. Mittelfeld­spieler Éver Banega erklärte: „Unser Coach hat die Situation im Spiel rumgedreht. Er ist der Beste von uns allen. Er hat uns auf den richtigen Weg gebracht, und wir stehen immer an seiner Seite.“

In einer aussichtsl­os erscheinen­den Situation starteten die Spanier eine Aufholjagd und dürfen nach dem 3:3 noch auf den Einzug in die K.-o.-Runde hoffen. Offiziell teilte der Verein am Mittwoch die Erkrankung des Trainers mit. Weitere Untersuchu­ngen seien nötig, um die Art der Behandlung zu bestimmen.

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BILD: SN/AFP/QUICLER Sevillas Spieler gaben alles für Trainer Eduardo Berizzo.

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