Bebauung ist umstritten
In Saalfelden sollen fünf Kilometer vom Zentrum 1,9 Hektar Bauland ausgewiesen werden. Die Grünen sprechen von einer „Husch-Pfusch-Aktion“, um die neue Raumordnung zu umgehen.
In der Gemeindevertretung von Saalfelden steht am Montag die Änderung des Flächenwidmungsplans im Bereich Bsuch-Süd auf dem Programm. 1,9 Hektar Grünland sollen in dem Ortsteil in Bauland umgewidmet werden. Dort gibt es Pläne für Wohnbauten.
Die Saalfeldner Grünen, die das Projekt seit Jahren kritisieren, sprechen von einer „HuschPfusch-Aktion“, um das neue, strengere Raumordnungsgesetz zu umgehen, das ab 2018 gilt. Deshalb sollen die Umwidmung und der Bebauungsplan noch in diesem Jahr abgehandelt werden. „Aber an der Sachlage hat sich nichts geändert“, sagt Stadtrat Ferdinand Salzmann (Grüne). „Bsuch ist fünf Kilometer vom Zentrum entfernt. Es gibt dort kein Geschäft, keinen Kindergarten, keine Schule, zu wenig öffentlichen Verkehr und kaum Arbeitsplätze. Fast jeder Weg muss mit dem Auto gemacht werden.“Zudem sei auch die Trinkwasserversorgung nicht gesichert. Und es gibt dort eine Altlastenverdachtsfläche. Die Entsorgung der ehemaligen Müllhalde würde eine Million Euro kosten. Sie wurde deshalb von der Umwidmung ausgenommen. Jetzt soll auf der Fläche ein Spielplatz entstehen.
Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) sagt: „Es gibt einen Beschluss der Gemeindevertretung, dass wir das umsetzen, und einen Vertrag mit dem Grundbesitzer, dem wir im Wort sind. Das wird durchgezogen.“Er argumentiert damit, dass man Flächen brauche, wo junge Saalfeldner sich etwas leisten könnten. „Auf 50 Prozent der Fläche ist ein Baulandsicherungsmodell geplant. Bsuch ist ein Siedlungsschwerpunkt, und das ausgewiesene Bauland in Zentrumsnähe steht nicht zur Verfügung. Die Trinkwasserversorgung muss vorher natürlich gesichert sein.“Und natürlich mache man es noch nach der alten Raumordnung, denn das Projekt werde bereits seit Jahren behandelt.
Dass der Spielplatz auf der Altlastenfläche entstehen soll, davon wisse er nichts, sagt Rohrmoser. „Bisher gibt es nur einen Entwurf des Ortsplaners, wie die Bebauung ausschauen könnte. Das kann sich alles noch ändern.“
„Fast jeder Weg müsste mit dem Auto gemacht werden.“ Ferdinand Salzmann, Grüne „Das Bauland in Zentrumsnähe steht nicht zur Verfügung.“ Bgm. Erich Rohrmoser, SPÖ