Der Bär Paddington erlebt sein zweites Abenteuer
So wie Angst manche Menschen gemein werden lässt, kann ausgesuchte Höflichkeit aus den fiesesten Zeitgenossen angenehme Menschen machen. Zumindest gilt das bei der Begegnung mit rücksichtsvollen Bären, wie „Paddington 2“demonstriert, das zweite Kinoabenteuer des pelzigen Helden aus der Feder des im Juni verstorbenen Michael Bond. Einst war Paddington (deutsche Stimme: Elyas M’Barek) aus dem finstersten Peru nach London gekommen, von seiner Tante Lucy nach England geschmuggelt, weil es daheim im Urwald zu gefährlich geworden war. Bei der Paddington Station hatten dann Mr. und Mrs. Brown (Hugh Bonneville, Sally Hawkins) und deren Kinder Judy (Madeleine Harris) und Jonathan (Samuel Joslin) den Einsamen aufgelesen und ihm ein Zuhause gegeben. Davon hat der Film „Paddington“aus 2014 erzählt und die Geschichte des Waisenbären klug in die Wirklichkeit geholt, mit Parallelen zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und dem Schicksal der jüdischen Kindertransport-Kinder.
In „Paddington 2“ist der kleine Bär in London längst voll integriert und so zuvorkommend, wie der Idealbrite es dem Klischee nach einst war. Lediglich der fremdenfeindliche Nachbar Mr. Curry (Peter Capaldi) versucht nach wie vor, Stimmung gegen Paddington zu machen. Nun steht der Bär aber vor einem Problem: Er möchte seiner Tante Lucy ein spezielles, handgemachtes Popup-Bilderbuch schenken, das ziemlich teuer ist, und hat dafür extra einen Job angenommen. Doch als das Buch gestohlen wird, ist Paddington der erste Verdächtige. Aber hat sich nicht neulich der ehemalige Großschauspieler Phoenix Buchanan (hemmungslos albern: Hugh Grant) auffällig für das Buch interessiert? Egal, Paddington landet vor Gericht und wird verurteilt. Aber was ein echter Bär ist, lässt sich nicht unterkriegen. Und so krempelt Paddington mit besten Manieren und seinem Glauben an das Gute im Menschen das Gefängnis um und lehrt grimmige Verbrecher die Zubereitung von Orangenmarmelade. Da kann nur alles gut werden. Film: