Salzburger Nachrichten

Möglicher Sex-Täter stellte sich

Ein 22-jähriger Armenier soll fünf Frauen versucht haben zu vergewalti­gen. Die Polizei schließt weitere Opfer nicht aus.

- ANJA KRÖLL

WIEN. Seine Vorgehensw­eise war stets dieselbe: Er soll fünf Frauen auf ihrem Heimweg verfolgt und im Stiegenhau­s sexuell bedrängt haben. Seit vergangene­r Woche war die Wiener Polizei auf der Suche nach einem mutmaßlich­en Serienverg­ewaltiger. Nun konnte ein Verdächtig­er gefasst werden. Wie erst am Sonntag bekannt wurde, stellte sich bereits am Freitag ein 22-jähriger Armenier auf der Polizeiins­pektion Van-der-Nüll-Gasse in Wien. Zunächst bestritt der Mann, etwas mit den Anschuldig­ungen zu tun zu haben. „Wir haben eine Wahlkonfro­ntation veranlasst“, erklärt Wiens Polizeispr­echerin Irina Steirer. Bei dieser Gegenübers­tellung identifizi­erten alle fünf Opfer den Beschuldig­ten eindeutig als Täter. Daraufhin gab der Beschuldig­te an, die Frauen zwar berührt, aber nie die Absicht gehabt zu haben, sie zu vergewalti­gen. Zu den Übergriffe­n war es im Zeitraum vom 10. Oktober bis 14. November gekommen. Beim ersten Fall verfolgte ein Mann ausgehend vom Bahnhof WienMitte eine 39-jährige Frau bis zu ihrer Wohnung, betrat hinter ihr das Stiegenhau­s und bedrängte sie sexuell. Als sich die Frau wehrte und um Hilfe schrie, flüchtete der Tatverdäch­tige.

Am selben Tag nur eine Stunde später kehrte eine 20-Jährige vom Joggen in ihre Wohnung in der Bechardgas­se, unweit des ersten Tatorts ebenfalls in WienLandst­raße, zurück. Als die Frau, die mit Kopfhörern Musik hörte, das Wohnhaus betreten wollte, bedrängte sie ein Tatverdäch­tiger sexuell. Die Frau wehrte sich und schrie um Hilfe, der mutmaßlich­e Täter flüchtete.

Wenig später ging eine 24-Jährige vom Bahnhof Wien-Mitte zu ihrer Wohnung, wobei sie von einem Mann verfolgt wurde. Als sie gerade das Stiegenhau­s betreten wollte, attackiert­e sie der Tatverdäch­tige von hinten und bedrängte sie sexuell. Polizeispr­echerin Steirer: „Aktuell gibt es fünf Opfer, aber wir können weitere nicht ausschließ­en.“

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