Im Schlager brachte sich Salzburg um den Lohn
Unnötige 4:5-Niederlage bei den Capitals – weil man in der Defensive zu nachlässig war.
WIEN. Einen 1:3-Rückstand aufgeholt, das 3:4 kassiert und wieder den Ausgleich zum 4:4 erzwungen – und am Ende stand man doch mit leeren Händen da: Der Auftritt der Salzburger bei den Vienna Capitals war Sonntag alles andere als glücklich. Entscheidend war wieder einmal das Defensivverhalten. „Wir haben zu wenige Zweikämpfe im eigenen Drittel gewonnen“, meinte Trainer Greg Poss danach.
Der war trotz der Rückkehr von Daniel Jakubitzka (zum Glück kein Kieferbruch) zunächst zu Umstellungen gezwungen: Bei John Hughes brach der Schlittschuh, Ryan Duncan erlitt ein Cut im Gesicht und musste in der Kabine genäht werden. So wurden die Linien bunt durcheinandergewürfelt, doch das tat dem Angriffsspiel der Salzburger keinen Abbruch, im Gegenteil: Die Salzburger wirbelten und Mario Huber traf zum 1:0 (12.) – allerdings unter tatkräftiger Unterstützung von Keeper JP Lamoureux, der an dem Abend gleich drei Mal ganz schlecht ausgesehen hat.
Doch innerhalb von nur 74 Sekunden stellten die Wiener die Partie durch Peter Schneider (19.) und Kelsey Tessier (20.) auf den Kopf. Mit der Führung im Rücken waren die Wiener im Spiel angekommen und dominierten das zweite Drittel.
Doch im Schlussabschnitt war Salzburg hellwach und kam zum 3:3-Ausgleich. Ehe man wieder Taylor Vause frei um das Tor kurven ließ, der zum 4:3 durch Rafael Rotter auflegen konnte. Thomas Raffl machte mit seinem schon zehnten Saisontor heuer (damit ist er bester Torschütze der Salzburger) den Schlager noch einmal spannend, doch ein völlig unnötiges Foul von Bernd Starkbaum kostete am Ende Salzburg die Punkte: Er attackierte Rafael Rotter vor dem Tor – und in der folgenden Überzahl traf just Rotter zum Siegestor.
„Wir haben leider die ersten zwei Drittel verschlafen, da kam viel zu wenig von uns“, meinte Raffl. „Das Schlussdrittel war dann gut, aber normal muss man mit vier Auswärtstoren gewinnen.“
„Ich war am Ende froh für JP Lamoureux, dass wir noch gewonnen haben, denn drei Tore will er sicher zurückhaben“, meinte Wiens Trainer Serge Aubin über die ungewohnten Fehler seines Keepers.