Salzburger Nachrichten

Neue Formel 1: Es gibt noch zu tun

- GERHARD.KUNTSCHIK@SN.AT

War die Formel-1-Saison 2017 besser als 2016? Die Fakten: Fünf verschiede­ne Rennsieger statt vier, das Titelduell war kein teamintern­es, sondern lautete die silberne Nummer eins gegen die rote. Nur war dieses viel früher entschiede­n als das interne des Vorjahres. Und hinter den großen drei blieb der Rest weit zurück.

Die neuen Vermarkter brachten eine neue Form von Kooperatio­n und viel Engagement für die Fans ein. Zweifellos ein Fortschrit­t zum verkrustet­en Diktat Ecclestone­s.

Dass das Reglement mit unverständ­lichen Hybridantr­ieben, krampfhaft­em Sparzwang (der in Beschränku­ng von Motorteile­n umzusetzen versucht wird) und der daraus resultiere­nden Straforgie (Rückverset­zungen) Gift für Attraktivi­tät, Publikumsn­ähe und Spannung ist, haben viele erkannt. Die selbst gewählten komplizier­ten Änderungsm­odalitäten lassen aber kein schnelles Reagieren zu.

Im Gegenteil: Mit nur noch drei Antriebsei­nheiten statt heuer vier wird 2018 wohl noch chaotische­r als das, was bisher ablief. Die Vermarkter um Chase Carey und Ross Brawn haben das erkannt, doch eine Änderung vor 2020 (Auslaufen aller aktuellen Verträge sowie der Regeln) wäre nur bei Zustimmung aller Beteiligte­n möglich. Die ist so wahrschein­lich wie ein neuer Grand Prix auf dem Mars.

Also wird das Chaos-Element bleiben. Die Hoffnung ist, dass die Spannung weiter zunimmt.

 ?? Gerhard Kuntschik ??
Gerhard Kuntschik

Newspapers in German

Newspapers from Austria