Neue Formel 1: Es gibt noch zu tun
War die Formel-1-Saison 2017 besser als 2016? Die Fakten: Fünf verschiedene Rennsieger statt vier, das Titelduell war kein teaminternes, sondern lautete die silberne Nummer eins gegen die rote. Nur war dieses viel früher entschieden als das interne des Vorjahres. Und hinter den großen drei blieb der Rest weit zurück.
Die neuen Vermarkter brachten eine neue Form von Kooperation und viel Engagement für die Fans ein. Zweifellos ein Fortschritt zum verkrusteten Diktat Ecclestones.
Dass das Reglement mit unverständlichen Hybridantrieben, krampfhaftem Sparzwang (der in Beschränkung von Motorteilen umzusetzen versucht wird) und der daraus resultierenden Straforgie (Rückversetzungen) Gift für Attraktivität, Publikumsnähe und Spannung ist, haben viele erkannt. Die selbst gewählten komplizierten Änderungsmodalitäten lassen aber kein schnelles Reagieren zu.
Im Gegenteil: Mit nur noch drei Antriebseinheiten statt heuer vier wird 2018 wohl noch chaotischer als das, was bisher ablief. Die Vermarkter um Chase Carey und Ross Brawn haben das erkannt, doch eine Änderung vor 2020 (Auslaufen aller aktuellen Verträge sowie der Regeln) wäre nur bei Zustimmung aller Beteiligten möglich. Die ist so wahrscheinlich wie ein neuer Grand Prix auf dem Mars.
Also wird das Chaos-Element bleiben. Die Hoffnung ist, dass die Spannung weiter zunimmt.