Strahlende Gesichter trotz verpasster Stichwahl
Sie lieferten sich ein spannendes Rennen um Platz drei: Johann Padutsch (Bürgerliste) und Barbara Unterkofler (Neos) waren bei der Wahl nur um 0,7 Prozentpunkte getrennt.
SALZBURG-STADT. Der tiefe Zug an der Genusszigarette war nötig. Um 17 Uhr hatte Johann Padutsch den Interview-Marathon zum Wahlergebnis hinter sich und konnte im Innenhof von Schloss Mirabell kurz durchatmen. Als Verlierer fühlte sich das Urgestein in der Stadtpolitik nicht. Die Stichwahl hat der BürgerlistenKandidat mit 11,8 Prozent aber deutlich verpasst. „Es ist der dritte Platz, wir haben zugelegt. Aber es ist um einiges weniger geworden, als ich mir erwartet habe“, sagte Padutsch und wirkte dabei durchaus gefasst.
An den Themen habe es nicht gelegen, meinte der Routinier. „Die Wähler haben sich zwischen den großen zwei Parteien entschieden. Ich kenne viele, die im letzten Moment dann doch Bernhard Auinger gewählt haben, um Harald Preuner zu verhindern.“
Über eine offizielle Wahlempfehlung für die Stichwahl werde man in den Gremien entscheiden, sagte Padutsch. Nachsatz: „Ich werde Bernhard Auinger wählen.“
Eine Präferenz für den SPÖKandidaten hatte der LangzeitStadtpolitiker zuletzt bereits erkennen lassen. Auch seinen Abschied aus dem Gemeinderat nach der Wahl 2019, falls er nicht Bürgermeister werde. Das bekräftigte Padutsch am Sonntag: „Im April 2019 wird sich der neue Gemeinderat konstituieren – und er wird sich ohne mich konstituieren.“
Zwischen der einen oder anderen WhatsApp-Nachricht zog Barbara Unterkofler von den Neos eine erste Bilanz zum Wahlergebnis. „Wahlziel klar erreicht, da sieht man, was man mit 30.000 Euro alles erreichen kann“, meinte die Stadträtin im Hinblick auf das Wahlkampfbudget der Neos bei der Bürgermeisterwahl. Mit Platz vier und letztendlich 11,1 Prozent der Stimmen sei sie mehr als zufrieden. Schließlich sei der Abstand zur Bürgerliste denkbar knapp. „Und das nach nur 3,5 Jahren in der Politik im Vergleich zu den 40 Jahren Politikerfahrung der Bürgerliste.“
Ein Wermutstropfen sei die niedrige Wahlbeteiligung. „Aber das ist kein Wunder, wenn die Salzburger Stadtpolitik wochenlang
„Es ist um einiges weniger geworden, als ich mir erwartet habe.“Johann Padutsch, Bürgerliste „Die Causa Schaden war nicht vertrauensfördernd für die Politik.“Barbara Unterkofler, Neos
in der Presse nur noch auf den Gerichtsseiten stattfindet.“Die Causa um Heinz Schaden sei natürlich nicht förderlich gewesen, auch nicht, was das Vertrauen der Bürger in die Politik betreffe. Eine Wahlempfehlung will Unterkofler nicht abgeben.