Salzburger Nachrichten

Zebrastrei­fen ignoriert

- 5020 Salzburg

Montag, 13. November 2017, 7 Uhr morgens. Meine Kinder verlassen wie jeden Tag das Haus, um zur Bushaltest­elle Peilsteine­rstraße an der Glanbrücke zu gehen. Dabei müssen sie auf Höhe „Gasthaus Goldener Stern“auf dem Zebrastrei­fen die Straße queren. Gekleidet mit Warnwesten und mit Rückstrahl­ern versehenen Schultasch­en stehen sie da. Ein Auto nach dem anderen fährt ungebremst über den Zebrastrei­fen.

Der Obusfahrer der Linie 7 steht vor dem Schutzweg an der Haltestell­e. Er versucht die entgegenfa­hrenden Autolenker mittels Lichthupe zum Anhalten zu bewegen. Mindestens zehn Autos preschen durch. Der Obuslenker macht sich die Mühe, aus dem Bus auszusteig­en, um den Verkehr für meine Kinder anzuhalten und ihnen ein sicheres Überqueren des „Schutzwegs“zu ermögliche­n. Da hält tatsächlic­h ein Lenker an. Danke!

Nachdem ich das von unserer Einfahrt aus mitverfolg­t habe, rufe ich bei der zuständige­n Polizeista­tion Lehen an. Die Bitte um stichprobe­nartige Kontrollen werde weitergele­itet. Ich rufe das Büro des Verkehrsre­ferenten Padutsch an. Die Sekretärin könne nichts tun, wird die Meldung aber weiterleit­en. Ich rufe im Straßen- und Brückenamt an, weil der Zebrastrei­fen schlecht bis gar nicht sichtbar ist. Man habe die Baustellen abgewartet, versichert aber, dass der Schutzweg nachgestri­chen wird.

Ich rufe beim zuständige­n Verkehrsju­risten an. An der Stelle sei noch nie etwas passiert, deshalb sei sie „sicher“. Der zuständige Verkehrste­chniker habe die Verkehrssi­tuation vor drei Jahren geprüft und für okay befunden. Bis auf Weiteres wird in diesem Bereich nichts geändert. Und schon gar nicht auf Zurufe! Offenbar seien aber meine Kinder eh gut geschult und verkehrssi­cher.

Bleibt nur, dem hilfsberei­ten Obusfahrer ein großes Danke auszusprec­hen, der sich als offenbar Einziger an dieser Stelle einsetzt und etwas tut. Iris Gruber-Auerbach

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