Und plötzlich bröckelt die Mauer
Sexuelle Übergriffe sind im Sport gelandet. Besser gesagt die öffentliche Debatte darüber. Denn das Tabuthema spielt in allen gesellschaftlichen Kreisen eine große Rolle. Doch was bleibt nach der Aufregung? Was ist zu tun? Die SN diskutierten dies mit gle
Sexuelle Übergriffe sind im Sport gelandet. Besser gesagt die öffentliche Debatte darüber. Denn das Tabuthema spielt in allen gesellschaftlichen Kreisen eine große Rolle. Doch was bleibt nach der Aufregung? Was ist zu tun? Die SN diskutierten mit Salzburgs Sportlandesrätin Martina Berthold, mit der ÖSV-Frauenbeauftragten Petra Kronberger, mit Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger, mit Christa Prets, Vorsitzende des Vereins „100 Prozent Sport“, und mit dem ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel. Es gab bei diesem Runden Tisch in den „Salzburger Nachrichten“teils erstaunliche Aussagen in einem kontroversiell geführten Gespräch, das geprägt war von gegenseitigem Respekt – und vielen Ansätzen zu möglichen Lösungen.
Die Berichte der früheren Skirennläuferin Nicola Werdenigg über ihre Erlebnisse mit sexueller Gewalt im Sport haben Österreich erschüttert. In einem kontroversiell geführten Gespräch, das geprägt war von gegenseitigem Respekt, das tief in die Sportwelt blicken ließ und bei dem trotzdem auch gelacht wurde, versuchten die „Salzburger Nachrichten“herauszufinden, was nun passieren muss, damit sich etwas verbessert. Die Antworten gaben die frühere Weltklasse-Skirennläuferin und Frauenbeauftragte des Österreichischen Skiverbands, Petra Kronberger, Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger, die Vorsitzende des Vereins „100 Prozent Sport“, Christa Prets, die Salzburger Landesrätin Martina Berthold und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel.
SN: Was haben die furchtbaren Aussagen von Frau Werdenigg über sexuelle Gewalt bei Ihnen persönlich ausgelöst. Waren Sie überrascht?
Petra Kronberger: Ich war überrascht. Auch weil es sich um so massive sexuelle Übergriffe gehandelt hat. Ich habe Nicola Werdenigg von Anfang an geglaubt und tue es noch immer. Es ist Werdeniggs Geschichte, eine zweite Sportlerin bestätigt ja die Vorfälle. Eine Pauschalisierung ist aber nicht sinnvoll.
SN: Haben Sie selbst an die Zeit Ihrer Karriere gedacht, als die Vorwürfe aufgetaucht sind?
Petra Kronberger: Ja, dies war neuerlich Anlass dazu. Ich habe mich gefragt: Wie war es zu meiner Zeit? Ist mir etwas entgangen? Wie war die Atmosphäre zu meiner Zeit? Ich finde Nicola Werdeniggs Schritt mutig, Dinge, die aufgearbeitet gehören, belasten, sind schmerzhaft, aber ermöglichen ein Weitermachen auf einer anderen Bewusstseinsebene.
Alisa Buchinger: Gerade im Sport sind sexuelle Übergriffe ein großes Thema – durch die Nähe zum Trainer, die viele gemeinsame Zeit. Die Grenzen sind unklar, wo beginnt sexuelle Gewalt? Darf der Trainer zum Beispiel auf die Schulter klopfen? Jeder empfindet das anders. Hier fehlen die Ansprechpartner. Mir ist ein Fall in Spanien bekannt, wo 200 Sportlerinnen und Sportler von Trainern belästigt wurden. Alle Trainer wurden eingesperrt. Betroffene Kinder trauten sich erst nicht, etwas zu sagen. Irgendwann haben sich die Kinder aber zusammengetan, wollten andere schützen. Gerade Kinder in einem jüngeren Alter trauen sich nicht, verdrängen und ,vergessen‘. Das Erlebte kommt dann später wieder hoch.
SN: Das heißt: Die Emotionalität, die Nähe zum Trainer ist eine fatale Mischung, die Übergriffe begünstigt?
Alisa Buchinger: Ein Trainer kann Druck ausüben, indem er sagt, wenn du das nicht machst, wirst du nie erfolgreich. Man vertraut dem Trainer und traut sich nicht zu widersprechen.
SN: Herr Schröcksnadel, was waren Ihre ersten Reaktionen auf Frau Werdeniggs Interview?
Peter Schröcksnadel: Also ich dachte: Das ist ja wild. Die Rennläuferinnen und Rennläufer dieser Zeit waren für uns ja Helden. Ihre Aussage, dass auch 2005 etwas passiert sei, hat mich eher schockiert, da ich zu dieser Zeit schon ÖSV-Präsident war. Mir waren Vorgänge dieser Art überhaupt nicht bekannt.
Peter Schröcksnadel erklärt, dass er mit der Aussage, er wolle gegen Frau Werdenigg rechtlich vorgehen, von einem Journalisten hereingelegt worden sei, und sagt dann ...
Ich bin selbst mit dem Thema aufgewachsen und darum so sensibel und empfindlich. Und darum will ich den Trainer wissen, der etwas gedeckt hat. Vielleicht ist der Trainer ja noch da. Ich bin selbst geschädigt, und ich will solche Leute nicht im Skiverband haben. Ich brauche nur den Namen vom Trainer, nicht vom Opfer.
Christa Prets: Ich war nicht überrascht, das Problem geht quer durch alle Sportarten. Warum also im Skisport nicht? Ich begrüße, dass sich jemand bekannt hat, das gibt anderen Betroffenen Mut. Toll reagiert hat der Volleyballverband. Die haben sofort Maßnahmen ergriffen und sich intensiv damit beschäftigt. Namen zu nennen ist für Opfer noch einmal ein Schritt, der wehtut. Es geht mir um den Schutz der Opfer, weniger um die Täter. Es ist passiert, niemand kann ausschließen, dass es in seinem Tätigkeitsbereich nicht vorkommt. Dann geht es um die Frage: Was kann ich tun?
Martina Berthold: Meine erste Reaktion war Respekt für den Mut von Frau Werdenigg. Und dann – puh, schon wieder eine Betroffene. Jetzt ist es wichtig, die Chance zu ergreifen. Verbände und Vereine müssen sich der Aufarbeitung stellen. Auch wenn in einem erstem Schritt die Täter noch nicht bekannt sind. Jetzt geht es um Prävention. Man sollte Opfer und Betroffene ermutigen, Unterstützung außerhalb des Systems zu suchen. Und das Thema aufarbeiten – wie gehen wir das an, wie machen wir das in Zukunft weiter? Ich möchte noch sagen, überrascht hat es mich nicht. Sport ist keine fatale Kombination, aber ein begünstigendes Umfeld.
Christa Prets: Durch die Vertrauensbeziehung, die da ist.
SN: Welche Rolle spielen im Sport die Strukturen? Die Führungspositionen im Sport werden ja fast nur von Männern bekleidet.
Alisa Buchinger: Sicher gibt es da einen Zusammenhang. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Übergriffe auf Buben oder Männer gibt. Bei uns ist mindestens immer eine Frau dabei – aber erst seit den letzten Jahren. Sportlerinnen waren vorher immer allein. Wo sollen sich die jungen Mädchen hinwenden? Das ist immer eine ungute Situation. Petra Kronberger: Ich wünsche mir auch eine
Opfer wollen auch nicht, dass der Trainer den Job verliert. Petra Kronberger, Frauenbeauftragte
neutrale Ansprechperson. Ich bin ja selbst Teil des Systems, versuche aber, als neutrale Person zu agieren. Für mich ist es oft schwierig, Dinge an die Trainer rüberzubringen, wenn sich eine Frau an mich wendet. Wie kann ich jemandem sagen, sein Verhalten tut anderen weh, wie mache ich ihm klar: dein Verhalten macht etwas mit uns Frauen?
Christa Prets: Deshalb brauchen Trainerinnen und Trainer eine spezielle Ausbildung in dieser Richtung. Wie kann ich die Trainer briefen und schulen? Wie können/sollen sie mit Athletinnen und Athleten umgehen? Es braucht auch eine externe Fachperson für Anhörungen. Und es ist wichtig, externe Beratung hinzuzuholen. Wir brauchen einen Ehrenkodex für jeden Trainer, den soll er unterschreiben und sich damit auseinandersetzen.
SN: Gibt es schon solche Module in der Ausbildung?
Christa Prets: Ja, aber nur in ganz geringem Ausmaß in der Grundausbildung. Da gehört in der nächsten Stufe viel mehr hinein. Und es braucht eine laufende Betreuung für die Trainer, die sicherstellt, dass sie ständig darauf hingewiesen werden.
Martina Berthold: Eine Frauenbeauftragte ist eine wichtige Person, im Sinne einer Koordination. Eine Person kann aber nicht alles erfüllen. Bewusstsein schaffen ist ein guter Schritt, aber man muss auch von außen noch eine Person dazuholen.
Peter Schröcksnadel: Auch wenn ihr mir das alle nicht glaubt – ich weiß, dass ihr das nicht tut ...
Alle widersprechen
... Wenn es Probleme in der Damenmannschaft gegeben hat, sind früher alle zu mir gekommen, bevor Petra Kronberger Frauenbeauftragte wurde. Ich habe mich gefragt, warum hören Spitzenathletinnen in jungen Jahren auf? Dann habe ich mit ihnen gesprochen und Dinge erfahren. Nicht im sexuellen Bereich, sondern im subtilen Bereich zwischen Trainern und Frauen. Weil gegenseitige Signale nicht verstanden werden, entsteht der Konflikt. Dann dachte ich, jemand wie die Petra wäre wichtig, die hat mit keinem Trainer etwas zu tun, sie kriegt Informationen und kann sie mir dann weitergeben.
Petra Kronberger: Ich empfinde mich aber nicht als weisungsfrei, ich kann mich nicht ins Training einmischen. Ich sehe eine Sportlerin und denke mir: „Mei Dirndl, ich weiß, wie es dir geht, du bist erschöpft und kannst nicht mehr, dir geht es genau wie mir damals.“Aber ich kann dann nichts zum Trainer sagen. Peter Schröcksnadel: Aus meiner Sicht ist die Petra weisungsfrei.
Alisa Buchinger: Ich würde bei Problemen nie zum Funktionär gehen. Ich tausche mich mit Sportlerkollegen aus. Ich würde auch Außenstehenden nichts sagen wollen und auch niemand Fremden bei einer Hotline anrufen.
Ich würde mich an die Familie oder Freunde wenden.
Christa Prets: Wir bieten professionelle Hilfe an. Diese Möglichkeit anzubieten finde ich ganz wichtig. Ob man es macht oder nicht, ist eine andere Sache. Aber zu wissen, man könnte sich an jemanden wenden, wenn man wollte. Wir wollen seit Jahren Genderbeauftragte in Vereinen und Verbänden. Die Bemühungen in den Vereinen/Verbänden sind „abgebröckelt“, jetzt haben wir wieder nachgebohrt. Und nun haben wir in allen Fachverbänden Nennungen. Im Jänner ist ein Austausch mit Beauftragten geplant, nicht dass es nur Alibifiguren sind. Genderbeauftragte kümmern sich um Gleichstellungsfragen. Petra Kronberger: Ich fühle mich als Frauenbeauftragte nur für Frauen zuständig.
SN: Fühlen Sie sich im ÖSV in Ihrer Position anerkannt, Frau Kronberger?
Petra Kronberger: Herr Präsident, es tut mir leid, wenn ich das jetzt sage, aber ich fühle mich nicht von allen wirklich anerkannt. Peter Schröcksnadel: Petra, du hast von mir die volle Anerkennung.
SN: Herr Schröcksnadel, Anerkennung hat ja auch immer mit Formalismen, sprich Ämtern oder Positionen oder Geld, zu tun, oder nicht?
Peter Schröcksnadel: Wie jetzt die Fälle über Übergriffe aufgetaucht sind, hab ich zu Petra Kronberger gesagt: Jetzt wirst plötzlich einen Wert haben, den die anderen vorher nicht erkannt haben.
SN: Müssten bei Ihnen nicht mehr Frauen im Präsidium sein?
Peter Schröcksnadel: Das geht nicht, wir haben ja die Frau Stadlober (Roswitha, Anmerkung). Es gab einen Fall mit einem Trainer, da war bekannt, dass er mit Frauen nicht umgehen kann. Er ist wieder angestellt worden, ich kann dem Cheftrainer nicht widersprechen. Ich mische mich nicht ins Training ein. Besagten Trainer habe ich mir persönlich bei der Weihnachtsfeier vorgeknöpft. Ich habe ihm ein Buch gekauft: „Die Sprache der Frau.“Aber er kapiert es immer noch nicht. Er hat es wahrscheinlich nicht gelesen.
Alisa Buchinger: Weil schon irgendein Mann einmal wegen eines Buchs eine Frau verstanden hat … Alle lachen. Schröcksnadel sagt, er verstehe die Frauen von Haus aus und brauche kein Buch.
SN: Würde etwas besser werden, wenn es mehr Trainerinnen gäbe? Würde sich Frau Kronberger leichter tun in ihrer Funktion? Martina Berthold: Der Salzburger Landesskiverband hat eine Trainerin, die erfüllt eine wichtige Funktion. Peter Schröcksnadel: Wir haben Physiotherapeutinnen. Aber Alpin-Trainerin ist ein harter Job, das könnt ihr Frauen nicht machen. Lauter Protest von allen in der Runde. Alisa Buchinger: Genau das ist der Grund, warum es keine Trainerinnen gibt, weil der Respekt nicht für sie da ist. So nach dem Motto, eine Frau kann nicht um fünf Uhr in der Früh aufstehen. Peter Schröcksnadel: Wir haben ja keine Bewerbungen. Ich will schon seit Jahren eine Damentrainer-Ausbildung. Christa Prets: Man traut Frauen nicht zu, dass sie das können?
SN: Warum sind die sexuellen Übergriffe ein derartiges Tabu, warum mauert man sofort?
Martina Berthold: Das ist so ein intimes Thema, es braucht so viel Mut, es auszusprechen. Und wenn es ausgesprochen ist, fällt es sofort auf einen zurück, weil es die Bilder im Kopf gibt. Das ist Überforderung und ein Schutzmechanismus. Es braucht Ermutigung und Unterstützung.
Christa Prets: Der Sport hat sich dem Thema verwahrt. Nach dem Motto, der Sport ist sauber, fair, bei uns gibt es das nicht. Man war sich des Themas nicht bewusst und hat es weggeschoben. Jetzt ist es wichtig, sich dem Thema zu stellen, dann bröckelt die Mauer auch auf. Der Verband braucht sich nicht zu schämen, man muss sich den Tatsachen einfach stellen. Es stört mich, dass man so lang braucht, bis man da einmal mitdenkt und reflektiert: Glaubst, könnte das bei uns auch sein? Man ist froh, wenn man selbst nicht betroffen ist, und stellt sich dem daher nicht.
Alisa Buchinger: Ich glaube, es ist in erster Linie Scham. Man schämt sich und hat Angst vor den Konsequenzen. Werde ich als Opfer dargestellt oder als Lügnerin? Man kann es ja oft nicht nachweisen. Opfer reden sich das vielleicht selbst aus und verdrängen das Erlebte. Jetzt kommt dann alles plötzlich hoch, wenn andere sich etwas sagen trauen.
Peter Schröcksnadel: Warum outet sich einer nicht? Weil er selbst Schuldgefühle hat. Er hat ja mitgemacht. Natürlich hat er keine Schuld. Aber es ist eine Schwelle da. Schamgefühle und Schuldgefühle halten die Person davon ab, sich zu outen. Ich habe das nie gemacht, ich habe nie gemauert. Darum wollte ich auch die Namen wissen. Ich will aufklären.
Petra Kronberger: Das Tabu ist sehr facettenreich. Wo fängt der Übergriff an? Manches verdrängt man vielleicht. Opfer fühlen sich schuldig, haben Karriereangst, wollen auch nicht, dass der Trainer den Job verliert. Das Opfer hat Angst, dass einem nicht geglaubt wird. Es kann Jahrzehnte dauern, bis das wieder hochkommt. Für mich ist das nicht mehr tabu. Auch Frau Werdeniggs Fall hat für mich dazu beigetragen.
SN: Was braucht es, damit junge Sportlerinnen und Sportler künftig keine Übergriffe mehr erfahren müssen?
Petra Kronberger: Die ganze Diskussion stärkt meine Position. Ich kann aktiv bei der Trainerausbildung und den Modulen mitwirken. Auch bei der Damentrainer-Ausbildung. Künftig werden wir bei den Bewerbungen einen Strafregisterauszug verlangen. Es gibt einen Verhaltenskodex rund um Doping, der wird nun um einen Ehrenkodex erweitert. Man wird in den Statuten vermutlich aufnehmen, dass man sich zu Ethik, für Sicherheit, gegen sexuelle Gewalt bekennt. Und ich brauche künftig eine Ablaufstrategie für den Fall, dass etwas passiert. Ich möchte auf alle Fälle in den einzelnen Gruppen immer wieder Personen heranziehen, die die Athletinnen sensibilisieren. Die Athletinnen sollen selbstbewusst und aufgeklärt werden.
Martina Berthold: Wir haben 2014 mit Workshops für Trainerinnen und Trainer angefangen. Die Atmosphäre im Sport, dort ein Witz, da einer, muss ersetzt werden durch respektvolles Miteinander, mit Spaß und Humor, aber mit Grenzen, die akzeptiert werden. Hinschauen, sensibilisieren, Atmosphären angehen, das ist uns wichtig.
Christa Prets: Ich möchte eine Bewusstseinskampagne auf allen Ebenen und Sensibilisierung. Jeder hat eine andere Grenze. Nahverhältnis und Grenze – dieses Thema zwischen Trainer und Sportler zu definieren, das ist wichtig. Das muss auch in die Trainergrundausbildung. Auch Kinder und Eltern müssen eingebunden werden. Es heißt agieren, nicht reagieren. Da geht es nicht um Schuldzuweisungen. Europaweit ist im Sport eine von fünf Personen von Übergriffen betroffen.
Peter Schröcksnadel: Mir tut es leid, dass es im aktuellen Konflikt eine Abwehrreaktion gegeben hat. Ich habe Petra Kronberger immer unterstützt. Aber die Unterstützung im Verband und bei den Trainern war nicht da. Ohne mich wäre die Petra schon weg. Der ÖSV hat nun auch Frau Klasnic gewonnen, wir wollen die Vergangenheit aufarbeiten. (Die frühere steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic war auch als Opferschutzanwältin bei Missbrauchsfällen in der Kirche tätig, Anmerkung der Redaktion). Ich setze mich auch für Ausbildungen ein, damit sich potenzielle Opfer wehren können.
Beim Thema Selbstverteidigung fühlt sich Karate-Weltmeisterin Buchinger angesprochen und scherzt, sie mache sich Hoffnungen, dass es schon 2080 eine ÖSV-Präsidentin geben könnte, und setzt ernst fort …
Die Trainer und ihre Vergangenheit zu überprüfen ist wichtig. Denn in Österreich wurde ein Karate-Trainer eingestellt, der in einen spanischen Missbrauchsfall verwickelt war. Mütter wollten den Trainer nicht. Sie sind nicht ernst genommen worden, er sei ja schließlich freigesprochen worden. Dann wurden Fakten gesammelt, Vorfälle mit diesem Mann gemeldet. Wir haben einen Brief an Minister Hans Peter Doskozil geschickt, es wurde nichts unternommen. Wir haben etwas unternommen, wurden aber nur belächelt. Das ist sehr unangenehm, der Trainer ist noch immer da.