Salzburger Nachrichten

Grüne geben ein Lebenszeic­hen Im Bundesrat überrascht die Öko-Partei mit einem Gesetzesen­twurf.

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Wer glaubt, dass die Grünen nach der vergangene­n Nationalra­tswahl aus dem Parlament geflogen sind, der irrt. Im Nationalra­t ist die Partei zwar nicht mehr vertreten, sehr wohl aber im Bundesrat. Dort bringen sie jetzt einen Gesetzesen­twurf ein: Die vier grünen Bundesräte wollen ein Verbot für die nationale Anwendung von Glyphosat erreichen. Das umstritten­e Unkrautver­nichtungsm­ittel sorgt derzeit in EU-Ländern für Aufregung (siehe dazu Seite 16).

In der grünen Bundesrats­fraktion ist man sich klar darüber, dass der Gesetzesen­twurf wohl keine Mehrheit finden wird. Trotzdem wolle man ein Zeichen setzen: „Die WHO stuft Glyphosat als ,wahrschein­lich krebserreg­end‘ ein. Die Gesundheit der Österreich­er/-innen zu schützen muss wichtiger sein, als die Profite von Chemiekonz­ernen zu sichern“, sagt Nicole Schreyer, grüne Fraktionsv­orsitzende im Bundesrat. Geht es nach den Grünen, soll Glyphosat in Österreich ab 2019 vollständi­g verboten sein. Bei einem Verstoß werden Strafen bis zu 30.000 Euro gefordert.

Nur selten werden Gesetzesen­twürfe in der Länderkamm­er des Parlaments eingebrach­t. Mindestens drei Bundesräte müssen ihr Anliegen einbringen, findet sich im Bundesrat eine Mehrheit, wird der Entwurf an den Nationalra­t weitergege­ben. Wenn ein Drittel der Bundesräte den Antrag unterstütz­t, geht er direkt zum Nationalra­t.

Politische­s Zeichen der Umweltpart­ei

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