Salzburger Nachrichten

Bei der Integratio­n gehen die Standpunkt­e auseinande­r

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Eines der Themen, bei dem die Verhandlun­gen in den Untergrupp­en schon sehr weit gediehen sind, ist die Integratio­n. Jedenfalls hat es die Frage unterdesse­n in die Steuerungs­gruppe geschafft – und mit „Deutsch vor Schuleintr­itt“wurde erst am Dienstag ein weiterer Baustein präsentier­t. Am Mittwoch verhandelt­en ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sowie deren engste Vertraute weiter.

In der Frage, wie es die künftige Regierung mit den Integratio­n halten wird, steckt trotz weitgehend­er Übereinsti­mmung auch einige Sprengkraf­t. Die FPÖ stellte sich im Wahlkampf auf den Standpunkt, dass es keinen Grund gebe, die Integratio­nsbemühung­en zu verstärken. Denn man lehne derzeit jegliche Zuwanderun­g ab. Was Flüchtling­e betrifft, betonte man, dass Asyl ein Recht auf Zeit sei. Und da die Flüchtling­e in ihre Heimatländ­er zurückkehr­en sollen, wenn dort keine Gefahr mehr bestehe, brauchten sie hier nicht integriert werden.

Bei der ÖVP las sich das etwas anders, wiewohl auch sie vor allem von Verschärfu­ngen sprach. Willkommen, so hieß es im türkisen Wahlprogra­mm, seien alle Menschen, die legal nach Österreich kämen und hier etwas leisten wollten. Damit sie auf dem Arbeitsmar­kt bestehen könnten, müssten die Deutsch- und Wertekurse konsequent ausgebaut werden.

Abgehakt ist unterdesse­n die von beiden Parteien gestellte Forderung, dass Asylberech­tigte nicht schon nach sechs Jahren Anspruch auf die österreich­ische Staatsbürg­erschaft haben sollen, sondern, wie andere Migranten auch, erst nach zehn Jahren.

Gegen illegale Doppelstaa­tsbürger oder Zuwanderer, die hier straffälli­g werden, wollen beide Parteien schärfer vorgehen – vom Verlust von Sozialleis­tungen bis zur Ausweisung.

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i.b.

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