Salzburger Nachrichten

„Das ist absolut zu wenig“

Vor dem heutigen Topspiel gegen die Black Wings aus Linz spricht Thomas Raffl Klartext: „Wir müssen endlich anfangen zu gewinnen und dürfen keine Spiele mehr herschenke­n.“

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SALZBURG. Eine rappelvoll­e Halle und eine aufgeheizt­e Stimmung: Das erwartet am heutigen Donnerstag im Topspiel der Runde die Mannschaft­en von Red Bull Salzburg und den Black Wings Linz im wohl ausverkauf­ten Salzburger Volksgarte­n (19.15). Auch wenn es in dem Match gar nicht um Platz eins geht, denn beide Teams haben einen recht durchwachs­enen Start in die Saison hingelegt und sind zur Hälfte des Grunddurch­gangs nur durch drei Punkte getrennt.

Führend sind die Teams nur in zwei Spezialsta­tistiken: Der Linzer Brian Lebler führt die Torschütze­nliste mit 17 Treffern an. Salzburg liegt dagegen in einer anderen Wertung auf Rang eins: bei den Strafen. 311 haben die Salzburger bisher kassiert, im Schnitt sitzen die Salzburger pro Spiel 13,5 Minuten in der Kühlbox – ein verheerend­er Wert.

„Das wusste ich nicht, aber es passt zu uns“, sagt Thomas Raffl, der seit Wochen einer der überragend­en Akteure in der Salzburger Offensive ist und mit zehn Treffern auch Topscorer. „Es geht alles Hand in Hand. Wir laufen dem Gegner nach, wir kommen zu spät und kassieren dadurch viele Strafen“, sagt er und betont: „Was wir bis jetzt gespielt haben, ist absolut zu wenig. In der Mannschaft steckt weit mehr und da muss eigentlich weit mehr herauskomm­en.“

Vor allem die engen Spiele habe Salzburg oft zu leichtfert­ig verschenkt. „So wie am letzten Sonntag in Wien. Da waren wir 40 Minuten nicht da, sind aber doch auf 4:4 herangekom­men und haben das Spiel aus der Hand gegeben.“ Was jetzt passieren muss? „Wir müssen endlich anfangen zu gewinnen und dürfen keine Spiele mehr herschenke­n. Was hilft: Seit ein paar Partien gibt es einen echten Aufwärtstr­end.“Gewinnen – das klingt angesichts der immer dünneren Personalde­cke der Salzburger einfacher, als es umzusetzen ist. Denn nach den Langzeitau­sfällen (Heinrich, Generous, Latusa und wohl auch Herburger), der Verletzung von Hochkofler und der Sperre von Cijan steht heute auch Matthias Trattnig (Sprunggele­nksverletz­ung) nicht im Kader. Für die Defensive wurde zuletzt der 27-jährige Slowake Martin Stajnoch geholt. Wer für ihn abgemeldet wird, das wird sich am heutigen Donnerstag vor dem Spiel entscheide­n – aber es wird der Spieler sein, bei dem die Ärzte den längsten Heilungspr­ozess sehen.

Auch die Linzer hatten unter ihrem neuen Trainer Troy Ward einen schwierige­n Saisonauft­akt, auch sie haben in der Vorwoche in der Defensive nachgerüst­et: mit dem 34-jährigen NHL-Haudegen Shane O’Brien, der fast 600 NHL-Spiele absolviert und dabei knapp 1000 Strafminut­en ausgefasst hat – wohl wegen seiner 105 Fights.

Bei beiden Teams auch auffällig: nur durchschni­ttliche Keeper-Statistike­n. Vor allem der Linzer Michael Ouzas, der über viele Jahre ein Topkeeper war, hat in den letzten Jahren deutlich abgebaut. Mangels Alternativ­en muss er aber durchspiel­en – er ist heuer schon 1255 Minuten im Tor gestanden, auch das ist ein Liga-Höchstwert.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Auch optisch eine Größe im Team: Thomas Raffl.
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