Salzburger Nachrichten

Wie man einen eigenen Blog aufzieht

Tausende Österreich­er verdienen sich mit Blogs zumindest ein kleines Zubrot. Doch wie wird man überhaupt Blogger?

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Noch bis vor wenigen Jahren brauchte man ein kleines Vermögen, um ein Medium auf die Beine zu stellen. Heutzutage reicht ein Smartphone. So einleuchte­nd, wie dieser gern verbreitet­e Leitsatz auch scheint, so kurz greift er in der Praxis. Um ein wirklich breitenwir­ksames Medium aufzuziehe­n, ist nach wie vor viel mehr nötig. Selbst ein Blog, der nur einige Hundert Leser haben soll, muss einiges mitbringen.

Bevor man überhaupt einen Blog startet, sollte das Leitthema desselben feststehen. Bei der Wahl gilt ein Grundsatz, der auf viele Lebensbere­iche umzulegen ist: Der Themenbere­ich sollte einem am Herzen liegen. Wohl nur so ist man bereit, jene harte Arbeit in das Projekt zu investiere­n, die nötig ist. Parallel geht der Trend hin zu Spezialthe­men. Meist gewinnen jene Blogs die treuesten Fans, die eine Nische bedienen. Oder anders: Es macht wenig Sinn, den x-ten breit gefächerte­n Reiseblog aufzuziehe­n. Aber vielleicht einen für PärchenRei­sen für 40-Jährige ohne Kind mit Hund.

Schritt zwei sollte die Plattform-Wahl sein: Zieht man seinen Blog rein auf Social Media, über eine Blog-Plattform wie WordPress oder über eine eigene Seite auf? Variante drei ist die aufwendigs­te. Aber auch jene, bei der die Verdienstm­öglichkeit­en am größten sind, da der Gestaltung­sspielraum am breitesten ist.

Wer den Blog einrichtet, sollte zuallerers­t darauf achten, dass sein Privatmedi­um den rechtliche­n Grundlagen entspricht. Dafür braucht er in jedem Fall ein Impressum. „Verfolgt der Blog kommerziel­le Interessen, braucht er ein Impressum nach E-CommerceGe­setz, ist er auch meinungsbi­ldend, braucht er noch ein Impressum nach Medien-Gesetz“, erläutert Peter Harlander, Salzburger Anwalt und IT-Sachverstä­ndiger. Die Richtlinie­n könne man online rasch herausfind­en, im Zweifelsfa­ll solle man sich an beiden orientiere­n.

Im Artikelber­eich selbst gilt ein simpler Grundsatz: Alles, was bezahlt ist, muss gekennzeic­hnet werden. „Und das betrifft nicht nur Werbung, sondern ebenso bezahlte Links und bezahlte Texte.“Ähnlich vorsichtig sollte man bei der Bebilderun­g sein. Noch immer gibt es Blogs, die sich wahllos Fotos schnappen. Dabei gibt es für nahezu jedes Bild Auflagen. Und auch eine saubere Quellenang­abe schützt oft nicht vor teuren Urheberrec­htsklagen. Der naheliegen­de Tipp: nur Fotos verwenden, die man selbst gemacht hat oder die man etwa über Bildplattf­ormen hochoffizi­ell gekauft hat. Digitalwel­t? RALF.HILLEBRAND@SN.AT

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Ralf Hillebrand

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