Salzburger Nachrichten

Ratzfatz zurück an den Arbeitspla­tz

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Um das Wirtschaft­swachstum anzukurbel­n, empfiehlt die Organisati­on für Wirtschaft und Zusammenar­beit (OECD) in ihrem Jahresberi­cht für Österreich, den Ausbau der institutio­nellen, familienex­ternen Kleinkindb­etreuung zu forcieren. Also liebe Eltern, wenn schon Kinder kriegen, dann – ratzfatz – zurück an den Arbeitspla­tz! Viel arbeiten, viel Geld verdienen, viel investiere­n und der Rubel rollt, die Wirtschaft wächst. Schreiben Sie uns!

Damit das funktionie­rt, gibt es Geld von der Familienmi­nisterin zum Ausbau von Krabbelgru­ppen & Co. Insgesamt 40.000 zusätzlich­e Kinderbetr­euungsplät­ze wurden so in den letzten vier Jahren geschaffen, so ihre Bilanz. Damit sich Eltern die institutio­nelle, familienex­terne Betreuung der unter dreijährig­en Kleinkinde­r leisten können, zahlen Gemeinden und Land bis zu 858 Euro/Monat dazu, was nicht infrage gestellt wird. Ungerecht ist, dass Eltern, die ihre Kleinsten familienin­tern betreuen, dagegen durch die Finger schauen. Trotzdem werden rund 70 Prozent der unter Dreijährig­en zu Hause betreut. Entwicklun­gspsycholo­gen und Pädagogen meinen, dass dabei am besten ElternKind-Bindung, also Familie, entstehen könne. Die Politik unterstütz­t mit Steuergeld aber ausschließ­lich die institutio­nelle, familienex­terne Kleinkindb­etreuung. Angesichts dieser Fakten und der von der (Noch-)Familienmi­nisterin praktizier­ten Politik wäre es ehrlicher, das Familienmi­nisterium in Ministeriu­m für Wirtschaft­swachstum oder in Familien-Abschaffun­gsminister­ium umzubenenn­en. BM Dr. Josef Guggenberg­er

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