Chiara Hölzl trägt Österreichs Hoffnungen
Was Stefan Kraft bei den Herren ist, könnte die Salzburger Skispringerin bei den Damen werden.
LILLEHAMMER. In der Vorbereitung musste sich Chiara Hölzl lange Zeit als Einzelkämpferin durchschlagen. Weil Daniela Iraschko-Stolz und Jacqueline Seifriedsberger verletzungsbedingt nur Rehatrainings absolvieren konnten, bildete die Salzburger Skispringerin das ÖSV-Nationalteam als Solistin.
Aber genau das scheint Hölzl beflügelt zu haben. Das Sommertraining verlief sehr gut, das Selbstvertrauen ist groß und die Vorfreude auf den ersten Wettkampfsprung riesig.
Morgen, Freitag, starten die Skisprung-Damen in Lillehammer in die Weltcupsaison. Erstmals findet in der Olympiastadt von 1994 ein „Lillehammer Triple“statt. Dabei wird Freitag und Samstag je ein Wettkampf auf der Normalschanze gesprungen, Sonntag steht für die besten 30 dann ein Großschanzenbewerb auf dem Programm.
„Die Umstellung von den Matten auf Schnee hat super funktioniert. Und hier in Lillehammer hat mir vor allem das Training auf der Großschanze viel Selbstvertrauen gegeben. Es taugt mir, wenn es auf der Schanze weit geht“, berichtete Hölzl aus Nor- wegen, wo das ÖSV-Damenteam schon seit Sonntag weilt. Ihr Optimismus ist dabei nicht zu überhören. „Meine Form stimmt und ich freue mich, wenn es endlich losgeht“, sagte die 20-Jährige aus Goldegg und klingt dabei fast ein wenig nach dem immer gut gelaunten und positiv gestimmten Seriensieger des vergangenen Winters, Stefan Kraft.
Auch Trainer Andreas Felder ist voll des Lobes über Hölzls Leistungsentwicklung. „Chiara springt auf einem hohen Niveau, ihr traue ich von Beginn an einiges zu.“Inzwischen ist Hölzl nicht mehr als Solistin unterwegs, in Lillehammer sitzen vier ÖSV-Damen am Zitterbalken. Die Erwartungen an die rekonvaleszente Jacqueline Seifriedsberger und die zwei Youngsters Claudia Purker und Elisabeth Raudaschl sind jedoch deutlich geringer. Felder: „Jacqueline braucht noch etwas Zeit, da ist noch Potenzial nach oben. Das wird keine einfache Saison für uns werden, die Konkurrenz ist richtig groß.“
Daniela Iraschko-Stolz befindet sich nach ihrer Knieoperation weiterhin im Aufbautraining.