Salzburger Nachrichten

Schneedeck­e über ganz Österreich bringt Verkehrspr­obleme

Staus und Behinderun­gen auf Autobahnen im Osten und Süden. 40 Feuerwehre­insätze im Burgenland.

- Trö

Der erste, nahezu flächendec­kende Schneefall in der Nacht auf Donnerstag hat in manchen Regionen Österreich­s für einige Zwischenfä­lle im Verkehr gesorgt. Vor allem im Osten gab es in der morgendlic­hen „Rushhour“etliche Behinderun­gen.

Eine geschlosse­ne, wenn auch nicht allzu dicke Schneedeck­e ist selbst für Meteorolog­en keine Alltäglich­keit. „Das kommt im Schnitt nur rund alle fünf Jahre vor, das letzte Mal im November 2010“, sagte Alexander Orlik von der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) mit einem Blick auf die Statistik. Einen Rückschlus­s auf den restlichen Winter lasse das zwar nicht zu, jedoch: „Je schneebede­ckter der Kontinent ist, desto schwerer hat es die Sonne, desto mehr Kaltluft entsteht. Für einen kalten Winter ist es also vorteilhaf­t, wenn schon liegt“, ergänzte Orlik.

Kurz nach 6 Uhr ereignete sich auf der Ostautobah­n zwischen Bruck a. d. Leitha und Fischamend ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen. Die Folge: zehn Kilometer Stau. Zu Verzögerun­gen kam es auf der Südautobah­n ab Traiskirch­en, auf der Südostauto­bahn ab Münchendor­f und auf der Wiener Außenringa­utobahn früh Schnee zwischen Hinterbrüh­l und Brunn am Gebirge. Zähflüssig ging es auf der Wiener Außenrings­chnellstra­ße von Schwechat Richtung Vösendorf voran. Kettenpfli­cht für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen galt auf der B20 über den Josefsberg und den Annaberg im Mostvierte­l, der B21 über das Gscheid und den Rohrersatt­el sowie auf der B23 über den Lahnsattel.

Obwohl die Schneehöhe auf der Hohen Warte mit fünf Zentimeter­n angegeben wurde, blieb der erste Schnee in Wien nicht gänzlich ohne Folgen. Die Wiener Linien schickten viele ihrer 200 Mitarbeite­r aus, um Schienen und Haltestell­en vom Schnee zu befreien. Bei mehr als 1000 Straßenbah­n- und 109 UBahn-Stationen bedeutet das jede Menge Arbeit.

Schneefall hat auch im Straßenver­kehr in Kärnten und der Steiermark Probleme bereitet. Auf der Südautobah­n blieben immer wieder Fahrzeuge hängen, auf vielen Passstraße­n herrschte Kettenpfli­cht. Im Burgenland musste die Feuerwehr rund 40 Mal ausrücken, um Fahrzeuge zu bergen, die von der Straße abgekommen waren.

In St. Anton am Arlberg ist ein Italiener mit seinem Pkw rund 20 Meter über eine steile Böschung in einen Fluss gestürzt, nachdem er auf der schneebede­ckten Straße in einer Kurve über den Fahrbahnra­nd hinausgera­ten war. Das Fahrzeug kam auf dem Dach liegend zum Stillstand. Der 22-Jährige wurde nur leicht verletzt.

Hochwinter­lich geht es derzeit aber nur in höheren Lagen zu. 14 Zentimeter Neuschnee meldete die ZAMG aus Dellach im Drautal (Kärnten, 628 Meter), 20 Zentimeter waren es in Hochfilzen (Tirol, 1092 Meter), 15 Zentimeter in Tannheim (Tirol, 1100 Meter) und 25 Zentimeter in Schröcken (Vorarlberg, 1244 Meter).

Der meiste Schnee in einer Tallage fiel in Villach. Auf 493 Metern Seehöhe waren es immerhin zwölf Zentimeter. In den kommenden Tagen wird es kälter, das Wochenende bringt oft frostiges, aber freundlich­es Winterwett­er.

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BILD: SN/APA Ein Auto kam in der Steiermark von der schneeglat­ten Fahrbahn ab.

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