Der Wolf wird zur Gefahr
Wie das Beispiel des am 20. November in Bad Kreuzen aufgetauchten Wolfs zeigt, wird die zunehmende Anzahl an Wölfen nicht nur für Landwirte und deren Nutztiere, sondern auch für den Rest der Bevölkerung immer mehr zur Bedrohung. Der allein umherziehende Wolf riss und verzehrte ein Huhn, ließ sich mehr als zwanzig Minuten lang beobachten und fotografieren und musste schließlich vom Bauern mit einer Heugabel vertrieben werden.
Dass sich Wölfe derartig an Häuser heranwagen und keine Scheu vor den Menschen zeigen, lässt sich einerseits mit der fehlenden Bejagung erklären. Andererseits könnte es sich auch um einen Hybriden handeln mit einem Hund als Elternteil. In diesem Fall wäre die Bejagung auch aus Artenschutzgründen höchst notwendig.
Der Vorfall im Bezirk Perg zeigt jedenfalls eines deutlich auf: Unsere dicht besiedelte Kulturlandschaft bietet einem großen, sehr mobilen Beutegreifer wie dem Wolf keine geeigneten Lebensbedingungen. Es braucht daher abseits von Wildtierromantik eine in der Praxis durchführbare Strategie zur Kleinhaltung der Bestände in Österreich, auch mittels Bejagung. Die tiergerechte Freilandhaltung von Nutztieren wird ansonsten verloren gehen, genauso wie die Freizeitnutzung der österreichischen Naturräume schwer leiden wird. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ,