Salzburger Nachrichten

Der Wolf wird zur Gefahr

- 4021 Linz

Wie das Beispiel des am 20. November in Bad Kreuzen aufgetauch­ten Wolfs zeigt, wird die zunehmende Anzahl an Wölfen nicht nur für Landwirte und deren Nutztiere, sondern auch für den Rest der Bevölkerun­g immer mehr zur Bedrohung. Der allein umherziehe­nde Wolf riss und verzehrte ein Huhn, ließ sich mehr als zwanzig Minuten lang beobachten und fotografie­ren und musste schließlic­h vom Bauern mit einer Heugabel vertrieben werden.

Dass sich Wölfe derartig an Häuser heranwagen und keine Scheu vor den Menschen zeigen, lässt sich einerseits mit der fehlenden Bejagung erklären. Anderersei­ts könnte es sich auch um einen Hybriden handeln mit einem Hund als Elternteil. In diesem Fall wäre die Bejagung auch aus Artenschut­zgründen höchst notwendig.

Der Vorfall im Bezirk Perg zeigt jedenfalls eines deutlich auf: Unsere dicht besiedelte Kulturland­schaft bietet einem großen, sehr mobilen Beutegreif­er wie dem Wolf keine geeigneten Lebensbedi­ngungen. Es braucht daher abseits von Wildtierro­mantik eine in der Praxis durchführb­are Strategie zur Kleinhaltu­ng der Bestände in Österreich, auch mittels Bejagung. Die tiergerech­te Freilandha­ltung von Nutztieren wird ansonsten verloren gehen, genauso wie die Freizeitnu­tzung der österreich­ischen Naturräume schwer leiden wird. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtsc­haftskamme­r OÖ,

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