Salzburger Nachrichten

Fußballhau­ptstadt, und keiner geht hin

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Das Spiel des FC Salzburg am Donnerstag, 23. 11. 2017, gegen Vitoria SC zählt zu einem Negativbei­spiel in Sachen Fankultur, welches seinesglei­chen suchen muss.

Salzburg steht vorzeitig als Sieger der Gruppenpha­se der UEL fest, und das vor einer traurigen Kulisse von nur 6464 Zuschauern. Das ist Rekord. Schreiben Sie uns! Ein Negativrek­ord. Und wenn man dann auch noch durch die Ränge blickt und viele der Besucher mit einer Emotionali­tät im Stadion sitzen, als müssten sie gerade ihre Steuererkl­ärung ausfüllen, trägt das nicht unbedingt dazu bei, die Stimmung zu heben. Der traurige Schlusspun­kt eines Fußballfeu­erwerks folgte nach dem Abpfiff, als die Mannschaft auf dem Spielfeld steht und die Freude über diese grandiose Leistung mit den Fans teilen und sich für die Unterstütz­ung bedanken möchte. Sie blicken auf menschenle­ere Tribünen (ausgenomme­n die Nordkurve). Das war für mich, die für jedes Spiel in der RB Arena eine Reisezeit von sieben Stunden in Kauf nimmt, der emotional traurigste Moment, den ich jemals in einem Stadion erleben musste.

Der FC Salzburg ist ein Verein, der sich nicht auf Traditione­n berufen und über Trikotfarb­en definieren muss. Der FC Salzburg ist modern. Er ist bunt. Er spielt mit viel Herzblut. Und er ist erfolgreic­h. Liebe Salzburger, diese Mannschaft spielt für eure Stadt – für euch.

Geht hin und seht zu – es lohnt sich! Jasmina Fuchs-Oppeneder

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