Entscheidungshilfe beim Duell um das Schloss Mirabell
Beim Verkehrsthema liegen die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl noch weit auseinander. Einig sind sie sich: Für junge Leute muss mehr getan werden.
SALZBURG-STADT. Nur 3,1 Prozentpunkte liegen Harald Preuner (ÖVP) und Bernhard Auinger (SPÖ) vor der Bürgermeisterstichwahl am 10. Dezember auseinander. Für den ÖVP-Vizebürgermeister und den SPÖ-Klubobmann kommt es jetzt auf jede Stimme an. Darum wurde auch bei der Diskussion am Donnerstagabend im SN-Saal gekämpft. Unterschiede wurden herausgearbeitet – etwa bei der Frage nach der Aufarbeitung der Folgen des Swap-Prozesses: Denn während Preuner dafür plädierte, weiterhin mit Beratungen im erweiter- ten Kollegium Transparenz etwa bei den Anwaltskosten und den dahinter stehenden Leistungen zu schaffen, betonte Auinger: „Hier geht es auch um einen Freund (gemeint ist Heinz Schaden, Anm.), der mir sehr nahe steht.“Und er betonte, dass im ebenfalls tagenden Kontrollausschuss manche Dinge politisch missbraucht werden könnten.
In puncto Verkehrspolitik pochte Auinger darauf: „Wir brauchen 20 Prozent weniger Autos in der Stadt – das sage ich nach 27 Jahren als Mitarbeiter der Porsche Holding.“Preuners Konter: „Es kommt niemand auf die Idee, jemandem das Auto wegzunehmen.“ Sein Lösungsansatz sei, mittels Parkraumbewirtschaftung die Bürger und Pendler „mit zartem Druck zum Umsteigen auf die Öffis zu bewegen.“
Einigkeit zeigten die Kandidaten hingegen auch: Beide sprachen sich für einen Ausbau der Universität aus und dafür, Salzburg für junge Leute attraktiver zu machen. Während sich Auinger aber auch aufgrund der Wohnungsnot eine Eingemeindung von Nachbarorten vorstellen kann, ist hier Preuner strikt dagegen. Gefragt nach einem Unterstützungsprogramm für Altstadtkaufleute winkten beide ab.
Beim Thema Wohnbau plädierte Auinger für weitere Nachverdichtungen: „Im Süden der Stadt gibt es hier noch Potenzial.“Denn die Alternativen seien, Grünland anzutasten oder zu sagen, dass man keine Wohnungen für nachfolgende Generationen und Zuzügler mehr habe, was er beides nicht wolle. Preuner warnte hingegen vor allzu dichter Verbauung wie am Areal der ehemaligen Riedenburgkaserne.
Was würden die beiden mit den jahrelang gesparten Rücklagen der Stadt machen? Auinger würde einen Teil davon in den Ausbau der Öffis sowie in den Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung investieren.