Tempo 80: Luft ist besser, aber nicht gut genug
25 Millionen Fahrzeuge sind pro Jahr auf der Westautobahn rund um die Stadt Salzburg unterwegs. Seit März 2015 existiert das flexible Tempolimit, besser bekannt unter Tempo 80. Die für Umweltschutz zuständige LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne) präsentierte nun die Jahresbilanz von Mai 2016 bis April 2017 für den „Luft-80er“. Demnach seien die Stickstoffdioxide und die Stickoxide um fünf bis sechs Prozent reduziert worden. „Das entspricht einer Totalsperre der Autobahn von drei Wochen und ist eine Dimension, die deutlich spürbar ist“, sagt Rössler. Der Jahresmittelwert der Schadstoffbelastung liege bei 46 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das sei zwar besser, aber immer noch meilenweit von der Einhaltung der Luftgrenzwerte der EU entfernt. Die EU hat einen Grenzwert von 40 Mikrogramm vorgegeben. Auch auf der A10 bei Hallein, wo nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) flexibles Tempo 100 gilt, wird der Wert nicht eingehalten. Hier liegt das Jahresmittel sogar bei 48 Mikrogramm. Im Vergleich zur Einführung des Limits auf der A10 im Jahr 2008 seien die Stickoxide aber um 18 Prozent gesunken.
Rössler kritisiert die Autoindustrie massiv. Diese verursache mit falschen Angaben das Luftproblem europaweit. „Selbst die neuen Euro-6-Diesel liegen um das Sechsfache über den Werten. Das ist der eigentliche Skandal“, sagt Rössler. Noch niedrigere Tempolimits will die GrünenChefin nicht setzen. Tempo 80 auf der A10 einzuführen sei „derzeit kein Thema“. Sinn ergebe nur, die Verkehrsmenge zu reduzieren. Das könne nur durch eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in der Stadt Salzburg gelingen. „Anders werden wir keine Möglichkeit haben, von dieser Verkehrsdichte runterzukommen.“