Salzburger bestreitet Millionenbetrug Prellte international tätiger Geschäftsmann Firmen um 6,1 Millionen Euro?
USA, Panama, Schweiz: Das Wirtschaftsstrafverfahren, das am Donnerstag am Landesgericht startete und wohl viele Monate dauern wird, dreht sich um Hotspots in der Finanzwelt. Schenkt man der Staatsanwältin Glauben, so prellte der angeklagte Salzburger Geschäftsmann (47) zwei panamaische Gesellschaften, die je ein Flugzeug leasen wollten, um insgesamt 4,8 Mill. Euro. Und zudem drei US-Investoren bei der Finanzierung eines US-Hotelprojekts um weitere 1,3 Millionen.
Die mutmaßlichen Betrugshandlungen datieren aus 2010 und 2011. Der Salzburger war international im Bereich Finanzdienstleistung und Vermögensverwaltung tätig. Im ersten Anklagekomplex soll er mit einem US-Finanzberater die Gesellschaften mit Sitz in Panama beim – von diesen beabsichtigten – Leasen einer Gulfstream Aerospace (Wert: 22 Mill. US-Dollar) einerseits bzw. eines Bombardier-Privatjets (20 Mill. Dollar) andererseits betrogen haben. Im Wesentlichen habe er dabei von ihm selbst ausformulierte, abstrakt gehaltene Bankgarantien für die Leasingnehmer entgegengenommen und dann zur Besicherung eigener Kredite für den Wertpapierkauf verwendet. Bezüglich Faktum zwei wiederum soll er mit einem anderen US-Geschäftsmann, der in seiner Hei- mat wegen Betrugs mit einem Gesamtschaden von 94 Mill. Euro bereits 15 Jahre Haft erhalten hatte, drei Amerikaner bei der Finanzierung eines 220-MillionenEuro-Hotelprojekts in Colorado getäuscht haben. Laut Anklage lockte er diesen als „Sicherheitsdepotzahlung“für ein Darlehen, das er angeblich gewähren könne, besagte 1,3 Mill. Euro heraus.
Der Angeklagte bekennt sich nicht schuldig. Seine Wiener Verteidiger Richard Soyer und Philip Marsch sind überzeugt, dass „unser Mandant selbst missbraucht wurde. Und zwar von jenen zwei Herren, von denen der eine leider nicht greifbar ist und der andere ja schon verurteilt wurde.“Der Schöffenprozess (Vorsitz: Richterin Martina Pfarrkirchner) geht am 30. Jänner mit der ausführlichen Vernehmung des Angeklagten weiter. Eine Vielzahl von Zeugen soll gehört werden.
„Mein Mandant ist unschuldig. Er wurde von Betrügern missbraucht.“