Salzburger Nachrichten

Luxusresid­enzhotels sind unsere Zukunft

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Die Gemeinde Großgmain macht den Anfang. Dort soll ein Fünfsterne-Superior-Hotel entstehen und auch ein Residenzbe­reich, eh klar. Ebenso eh klar ist, dass das Geld dafür von weit weg kommt, in diesem Fall aus Singapur. Müßig zu erwähnen, dass die künftigen Großgmaine­r Residenzgä­ste Luxusreise­nde sind, und zwar – Überraschu­ng! – aus Asien. Die 100 bis 110 Residenzen sollen kleine Küchen haben, damit sich der asiatische Luxusgast sein MisoSupper­l aufwärmen kann. Gebaut werden soll in bestem Alpenstil, auch klar, weil wenn wir zum Beispiel in Asien residenzel­n, wollen wir ja auch etwas auf einheimisc­h, vielleicht in buddhistis­cher Tempelform oder so.

In Großgmain wiederum soll es auch einen Ballsaal geben, wegen Kaiser-Franz-Josef-Reminiszen­z. Um das asiatische Luxusgäste­gut standesgem­äß zu unterhalte­n, trägt das Personal an geraden Tagen Sound-of-Music-Dresse, an ungeraden k. u. k. Hofgardero­be. An den Wochenende­n gibt es Tiroler Abende auf Salzburger­isch mit Karaoke. Jodelsemin­are auf Anfrage. Alles sehr diskret, weil: Luxus.

Auch in anderen Gemeinden sucht man jetzt nach Achtsternl­uxuswellne­ssspa-Hotels, weil in Großgmain haben sie die Residenzli­zenz zum Gelddrucke­n: Investoren bekommen jährlich 4,5 Prozent und 26 Prozent der Nächtigung­serlöse.

Echt jetzt.

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Martin Stricker
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