Salzburger Nachrichten

Angelobung am 20. Dezember?

- I.b.

Die Koalition zwischen Schwarz/Türkis und Blau ist offenbar in trockenen Tüchern. Am Freitag wurde in der Chefverhan­dlergruppe über den Angelobung­stermin gesprochen: Es dürfte der 20. Dezember sein. Dieser Termin „bietet sich an“, sagte ÖVP-Verhandler­in und Nationalra­tspräsiden­tin Elisabeth Köstinger. Zuvor hatten andere Stimmen vom 12. Dezember als Tag der Angelobung gekündet. Das ist immer noch möglich, denn das nun ausgegeben­e Zieldatum 20. Dezember könnte dem Versuch geschuldet sein, den zeitlichen Druck aus den Verhandlun­gen zu nehmen. Sollte die Regierung früher stehen als geplant – umso besser für ÖVP und FPÖ. Auf jeden Fall besser, als es dauert länger. Das würde den Verhandler­n böse Schlagzeil­en bescheren. Selbst der 8. Jänner wurde gestern als möglicher Starttermi­n der neuen Regierung genannt. Dies ist eher unwahrsche­inlich. Sei man sich bis dahin einig, werde es vor Weihnachte­n eine Angelobung geben, sagte FPÖ-Verhandler Norbert Hofer. In den Verhandlun­gen geht es nun ans Eingemacht­e. Zwar ist unterdesse­n vieles abgehakt, allerdings betrifft das Themenfeld­er, bei denen sich ÖVP und FPÖ ohnehin sehr nahe waren (Sicherheit, Bildung, Asyl, Infrastruk­tur, Umwelt etc.). Die großen Brocken (Sozialvers­icherungen, Kammern etc.) stehen noch aus. Und übers Geld war bisher gar nichts zu erfahren – außer dass Mehrausgab­en gegenfinan­ziert sein müssten. Die Fachgruppe­n sind mit ihrer Arbeit jedenfalls fertig. Alles, was sie nicht lösen konnten, ist nun Sache der Chefverhan­dler. Personelle­s wurde offiziell bisher ausgespart. Als relativ fix gilt aber, dass die FPÖ das Außenminis­terium mit der Nahostexpe­rtin Karin Kneissl besetzen wird. Sie hätte dieses Amt auch gern. So wie Norbert Hofer gern Infrastruk­turministe­r würde. Auf ÖVP-Seite haben die Minister Wolfgang Sobotka und Andrä Rupprechte­r die besten Chancen, auch der nächsten Regierung anzugehöre­n.

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