Salzburger Nachrichten

GM will Rivalen mit Roboter-Taxis überholen

- SN, APA

Der US-Autokonzer­n General Motors (GM) drückt bei selbstfahr­enden Autos aufs Tempo und will bereits 2019 Roboter-Taxis auf die Straße bringen. Der Konzern bringt damit aber ein früheres Datum als viele Rivalen ins Gespräch und könnte sich nach Einschätzu­ng von Experten an die Spitze der Entwicklun­g setzen.

GM hatte im vergangene­n Jahr das Roboterwag­en-Start-up Cruise Automation gekauft und testet aktuell selbstfahr­ende Autos im Straßenver­kehr, etwa in San Francisco. Bisher bieten der Fahrdienst-Vermittler Uber und das Start-up NuTonomy testweise Fahrten in selbstfahr­enden Autos für Fahrgäste an. Roboter-Taxis planen neben GM aber unter anderem auch Daimler, Uber und Renault.

Obwohl sowohl Tech-Unternehme­n als auch viele andere Autobauer auf Hochtouren zum autonomen Fahren forschen, ist GM einer der ersten Entwickler, die einen Zeitplan für die Kommerzial­isierung der Technologi­e umreißen. Der Konzern rechnet sich gute Geschäfte aus. Finanzchef Chuck Stevens geht davon aus, dass der Markt für Roboter-Taxis bis 2025 ein Volumen von mehreren Hundert Milliarden Dollar erreicht und Gewinnspan­nen von 20 bis 30 Prozent drin sind. Das wäre deutlich mehr, als man bei der Autoproduk­tion verdient.

Bei der Entwicklun­g selbstfahr­ender Autos holen die etablierte­n Größen der Industrie im Wettrüsten mit den Tech-Giganten aus dem Silicon Valley laut Marktbeoba­chtern auf. Angesichts des Engagement­s von Googles Schwesterf­irma Waymo, Uber, Tesla oder auch Apple hatten GM und Ford zwischenze­itlich ziemlich alt ausgesehen. Mittlerwei­le scheint sich das Blatt zu wenden.

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