Snowfarmer: Ein neues Berufsbild
Weil Schnee zum kostbaren Gut wird, gehen die Seilbahner sorgsam mit ihm um.
Vorratshaltung. Und das mit Schnee. Dafür werden in vielen Skigebieten während des Winters Depots angelegt. Teils aus Kunstschnee, teils aus Naturschnee.
Die Depots verlieren dank einer speziellen Technik auch während der Sommermonate nur wenig an Masse. Bis zu achtzig Prozent bleiben erhalten. Spezielle Planen und dicke Schichten aus Hackschnitzeln hüllen die Depots in einen isolierenden Mantel. Die Aufnahme der Feuchtigkeit durch die Hackschnitzel lässt dank Verdunstung des Wassers wiederum Kälte entstehen. Die hält den Schnee quasi „in Form“.
Auf den Gletschern ist durch diese Vorratshaltung zum einen ein früherer Start der Skisaison im Herbst möglich. Es trägt aber auch zum Schutz der Gletschermasse bei. Weil riesige weiße Planen die Oberfläche vor Sonneneinstrahlung schützen. Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA freilich verlangt für das Auflegen solcher Gletscherfolien, „die das alpine Landschaftsbild verunstalten“, eine Bewilligungspflicht und eine restriktive Bewilligungserteilung.
Das Snowfarming stößt aber auch auf Kritik. Etwa bei den Naturfreunden Österreich: „Die Pistenraupen messen die Schneedicke, dann werden die Schneemassen hin und her verschoben. In Lech am Arlberg zum Beispiel fahren die Raupen täglich von 16 bis 24 Uhr!“
Im Schweizer Kanton Graubünden wiederum läuft aktuell ein Experiment zum Schutz der Gletscher.
Im Diavolezza-Gebiet arbeiten Glaziologen seit Februar mit Firmen an einem System, bei dem die Beschneiung zum Schutz des Gletschers von einer Seilbahn aus durchgeführt werden könnte. heba