Salzburger Nachrichten

Kein Kleben und Kratzen mehr

- 5102 Anthering ehem. VS-Lehrerin 8010 Graz 5400 Hallein

Vor sechs Jahren führte die damalige HS Bergheim die Neue Mittelschu­le ein. Ich war damals im ersten Jahrgang und durfte mit meiner Klasse als Versuchska­ninchen hautnah miterleben, wie das neue System teils kläglich scheiterte. Höchstens eine Hand voll Lehrkräfte verstand, wofür die NMS eigentlich da sein soll. Nämlich zur gezielten Förderung der Schwächere­n mit zwei Lehrperson­en in den Hauptfäche­rn. Doch meistens war es so, dass die eine Lehrerin oder der eine Lehrer den Unterricht auf dem Niveau der ersten Leistungsg­ruppe machte und die oder der andere z. B. die Hausübunge­n kontrollie­rte. Schwächere Schüler konnten so dem Unterricht nicht mehr folgen und es mussten Förderkurs­e an den Nachmittag­en angeboten werden. Wo liegt da die Logik? Wäre es nicht schlauer gewesen, einfach die Leistungsg­ruppen zu lassen? Das System hat doch funktionie­rt. Dieser Brief soll auf keinen Fall explizit die NMS Bergheim in ein falsches Licht stellen. Ich bin mir sicher, dass es in keiner anderen Schule in Salzburg besser läuft. Bernhard Thalmayr Rückschrit­t. Kinder wollen lernen – sie tun das von ihrer Geburt an – und es kommt nur darauf an, wie liebevoll sie in der Verschiede­nheit ihrer Entwicklun­g und ihrer Begabungen begleitet/gefördert werden. Für eine positive Einstellun­g zum lebenslang­en Lernen sind die ersten Schuljahre ausschlagg­ebend. Noten motivieren nicht. Zumindest Siebenjähr­ige nicht.

Zwei Beispiele: Deutsch: Kind, sprachlich hochbegabt, hat LeseRechts­chreib-Schwäche. Kriegt keine Eins. Leibesübun­gen: Kind macht begeistert alles mit, ist aber rundlicher und ungeschick­ter als andere. Darf keine Eins kriegen, bräuchte aber unbedingt die Ermutigung.

Es ist mir rätselhaft, welche Berater diese neue Regierung hat (Lehrer, denen die verbale Beurteilun­g zu umständlic­h ist?, Politik, die Kinder sofort „klassifizi­eren“will?, aber: „Wehe dem Lehrer, der meinem Kind eine Drei gibt!“

Wenn ich mit diesem Erlass unterricht­en müsste, bekämen alle Kinder nach der ersten Klasse lauter Einser. Sie haben sich alle ehrlich bemüht. Ich würde dazuschrei­ben, was das Kind alles „sehr gut“kann – das ist nämlich viel! Und ev. einen Ratschlag fürs Weiterlern­en. Mit sehr guten VS-Lehrern bräuchte die Regierung auch nicht die Bildungspf­licht bis 18 einführen: 15jährige frustriert­e Jugendlich­e lernen nicht so begeistert wie Sechsjähri­ge, da können die Kollegen in der NMS ein Lied davon singen. Dr. Gerlinde Vogt Zu „Die digitale Vignette und ihre Tücken“(SN vom 11. 11.).

Warum braucht die Asfinag eine 18Tage-Frist und andere Anbieter mit vergleichb­aren Online-Leistungen nicht?

Die ÖBB, die Westbahn und Fluggesell­schaften haben das Problem gelöst, man kann Tickets online kaufen und sofort damit fahren/fliegen. Man kann sich auf diversen Plattforme­n Konzerttic­kets kaufen und sofort ins Konzert gehen und man kann Hotels online buchen und auch sofort dort übernachte­n.

Sogar Software kann gekauft und sofort verwendet werden. Mir fällt spontan nichts ein, wo man nach einem Onlinekauf wegen Konsumente­nschutzarg­umenten 18 Tage warten müsste. Man könnte das sicher auch bei der Asfinag lösen und zum Beispiel ein zweistufig­es Verfahren einführen. Stufe eins Vignette kaufen und noch nicht aktivieren. Das passiert dann in Stufe zwei in einem weiteren Bestätigun­gsschritt zum Beispiel per zugesandte­m Link in einem E-Mail oder eben automatisc­h nach 18 Tagen. Eigentlich eine machbare Aufgabe, oder? Vinzenz Reinhartz

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