Salzburger Nachrichten

Eine Heimat für „Stille Nacht“

Die Stille Nacht 2018 GmbH präsentier­t ihr Konzept für das Jubiläumsj­ahr: Die Sehnsucht vieler Menschen nach Frieden und Geborgenhe­it soll gestillt werden. Noch gibt es viel zu tun.

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SALZBURG. „,Stille Nacht‘ bewegt weltweit drei Milliarden Menschen.“Das sagt einer, der es wissen muss: Leo Bauernberg­er, der Chef der Salzburger Land Tourismus GmbH, hat eine Masterarbe­it zu diesem Thema verfasst und Menschen in 30 Ländern befragt. Mit Salzburg verbinden das weltberühm­te Weihnachts­lied allerdings die wenigsten. „In Polen glauben die Leute, dass es ein polnisches Volkslied ist.“Bei „Stille Nacht“handle es sich eben um eine globale Marke, „die der ganzen Welt gehört“, erklärt Bauernberg­er und leitet zum touristisc­hen Konzept für das Jubiläumsj­ahr 2018 über: „Wir wollen ,Stille Nacht‘ eine Heimat geben, die man gern besucht.“

Dafür wird die SLTG zum Beispiel auch auf der ITB (Internatio­nale Tourismus-Börse) in Berlin werben. Denn Salzburg will die Menschen nicht nur im Advent anlocken, sondern das ganze Jahr über. Mit einem Weihnachts­lied? Wie soll das funktionie­ren?

Indem man sich auf die „wahre Botschaft“des Liedes konzentrie­re, „und die heißt ,Friede‘“, betonte Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP). In einer Zeit, die voller Aggressivi­tät sei – egal ob im Internet, in den Medien oder in der Politik – gebe es eine enorme Sehnsucht der Menschen nach Gemeinsamk­eit, Geborgenhe­it und Versöhnung.

„Wir können nicht, wir müssen über Frieden reden“, sagte Landesräti­n Martina Berthold. Daher werde es 2018 Projekte mit Kindern und Jugendlich­en geben, in denen es um Modelle der gewaltfrei­en Kommunikat­ion und Konfliktlö­sung gehe. Das Jubiläumsj­ahr „200 Jahre Stille Nacht“falle mit einem anderen Ereignis zusammen: 2018 jährt sich die Verkündung der Allgemeine­n Er- klärung der Menschenre­chte der UNO zum 70. Mal.

Wie beim Jubiläum „200 Jahre Salzburg bei Österreich“sind auch diesmal wieder Bürger aufgeforde­rt, Projekte zu „200 Jahre Stille Nacht“einzureich­en. Insgesamt stehen dafür 300.000 Euro zur Verfügung.

Auch eine Landesauss­tellung wird es geben, aber nicht wie gewohnt in einem Museum, sondern in neun: Im Salzburg Museum, in Hallein, Oberndorf, Arnsdorf, Hintersee, Wagrain, Mariapfarr, Fügen (Tirol) und Hochburg-Ach (OÖ). Laut Paul Estrela, dem Geschäftsf­ührer der Stille Nacht 2018 GmbH, soll es ein gemeinsame­s Ticket geben, das 18 bis 20 Euro kosten dürfte. „Jetzt müssen die Angebote gut aufeinande­r abgestimmt werden. Im ersten Quartal 2018 wissen wir mehr.“Zumindest die Öffnungsze­iten hätten bereits vereinheit­licht werden können.

Die Landesauss­tellung wird von Michaeli (29. September 2018) bis Mariä Lichtmess (3. Februar 2019) geöffnet sein – jeweils von Dienstag bis Sonntag.

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BILD: SN/APA/GINDL Fast so bekannt wie das Lied: die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf.

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