Bei Handke zu Hause und im Garten
Fotografien von Lillian Birnbaum im Literaturarchiv Salzburg.
„Die Welten, die Peter Handke um sich kreiert, sei es in seinem Garten, sei es in seinem Haus, ähneln Installationen, die geheimnisvoll und zugleich anziehend schön sind“, schreibt die in Paris lebende New Yorker Fotografin Lillian Birnbaum zu ihren Arbeiten. „Langsam, nach und nach, entstand in mir immer mehr der Wunsch, dem fotografischen Abbild Peter Handkes anders gerecht zu werden.“Handke habe sie in dieser Zeit großzügig durch sein Haus und durch seinen Garten streifen lassen. Vielleicht, so meint die Künstlerin, habe er erahnt, „dass in diesen fotografierten Bruchstücken seine Anwesenheit verborgen“sei.
„Portrait des Dichters in seiner Abwesenheit“nennt Lillian Birnbaum ihre Serie von Fotografien, die in den Jahren 1994 bis 2008 in jenem Haus entstanden sind, das Peter Handke 1990 in Chaville südwestlich bei Paris bezogen hat.
2011 erschien im Salzburger Verlag Müry Salzmann ein schön gestalteter Band, in dem Birnbaums Fotos zu sehen sind, begleitet von einem Essay des Autors und Kritikers Peter Hamm und einem Ausschnitt aus Peter Handkes „Versuch über den geglückten Tag“(1991).
Aus Anlass des 75. Geburtstags von Peter Handke am 6. Dezember zeigt das Literaturarchiv Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Fotohof eine Auswahl dieser Fotografien. Die Ausstellung wird am 4. Dezember in der Max-Gandolph-Bibliothek (Kapitelgasse 5–7) eröffnet. Rektor Heinrich Schmidinger (Universität Salzburg) wird begrüßen, Hans Höller, einer der besten Kenner des Werks von Peter Handke, einen Text mit dem Titel „Haus und Küche“vortragen.
Lillian Birnbaum wird im Gespräch mit Manfred Mittermayer über die Arbeit an den Fotografien und über ihre Begegnungen mit Peter Handke erzählen.
Die Ausstellung ist von 5. bis 22. Dezember im Literaturarchiv, Kapitelgasse 5–7, jeweils Montag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr und an Freitagen (außer 8. Dezember) von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.