Erpresser bedrohen Paketdienst
Wende in Ermittlungen in Potsdam. DHL sollte Millionenbetrag zahlen.
Nach dem Fund eines verdächtigen Pakets am Potsdamer Weihnachtsmarkt war die Angst vor einem terroristischen Anschlag groß. Am Sonntag aber stellte sich heraus: Hinter dem Paket stecken Erpresser, die vom deutschen Paketdienst DHL eine Millionensumme verlangen. Innenminister KarlHeinz Schröter sagte, eine ähnliche Lieferung sei vor einiger Zeit in Frankfurt/Oder bei einem Onlinehändler aufgetaucht. Der oder die Täter nähmen schwerste Verletzungen der Adressaten oder sogar deren Tötung billigend in Kauf, sagte Schröter.
In dem bei einem Apotheker direkt am Potsdamer Weihnachtsmarkt abgegebenen Paket befanden sich Hunderte Nägel und ein sogenannter Polenböller. So werden umgangssprachlich Feuerwerkskörper bezeichnet, die wegen Sicherheitsmängeln in Deutschland illegal sind.
Es scheint sich nach bisherigen Erkenntnissen um regional agierende Täter aus Berlin oder Brandenburg zu handeln. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit habe die Zustellung der „Briefbombe“nicht dem Weihnachtsmarkt gegolten, sagte Schröter weiter.
Die Sicherheitsbehörden halten weitere Sendungen dagegen für möglich oder sogar wahrscheinlich. Betroffen sind bislang vor allem kleine Unternehmen.
Ermittelt werde wegen versuchter Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und versuchter schwerer räuberischer Erpressung, sagte der Leitende Potsdamer Oberstaatsanwalt Heinrich Junker.
Für die Fahndung setzte die Polizei eine Ermittlungsgruppe „Luise“ein – benannt nach der Apotheke, an die das Paket geschickt worden war. In der Gruppe arbeiten zirka 25 Kriminalisten. 42730 37396
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