Salzburger Nachrichten

Schwarz-blauer Ärger über den Innenminis­ter

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Sebastian Schönbuchn­er, ÖVPBürgerm­eister von Großgmain, hat in der Vorwoche aus den SN erfahren, dass die Übersiedel­ung der Polizeisch­ule aus Großgmain in die Landeshaup­tstadt Salzburg beschlosse­ne Sache ist. Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte den SN am Donnerstag bestätigt, dass die Polizeisch­ule in die Weiserstra­ße 22 nahe dem Salzburger Hauptbahnh­of ziehen werde. Dort ist jetzt das Ausweichqu­artier des Landesgeri­chts. Das Gebäude in Großarl sei zu klein und nicht mehr zeitgemäß, sagte Sobotka.

Tatsächlic­h läuft der Mietvertra­g für die Polizeisch­ule zwischen der Gemeinde Großgmain und dem Innenminis­terium Mitte 2018 aus. Es habe aber immer wieder Gespräche mit dem Ministeriu­m gegeben, wie der Standort Großgmain gehalten werden könne, sagt der Bürgermeis­ter. So habe die Gemeinde angeboten, sich an einem Ausbau des Gebäudes zu beteiligen, das Areal sei groß und habe viel Potenzial. Dass der Innenminis­ter nun den Abzug verkünde, ohne auf diese Gespräche und Angebote einzugehen, kommentier­t Schönbuchn­er so: „Da komme ich mir gepflanzt vor.“

Unterstütz­ung bekommt er von der FPÖ-Landespart­eichefin und Großgmaine­rin Marlene Svazek: „In Sonntagsre­den spricht sich die ÖVP gern für die Stärkung der Ortskerne aus. Wenn es jedoch um wichtige Institutio­nen geht, so sollen diese in die Stadt abwandern“, kritisiert sie. Dabei biete Großgmain gerade für junge Polizisten in Ausbildung hervorrage­nde Rahmenbedi­ngungen: „Das familiäre Umfeld sowie das breite Angebot an Outdoormög­lichkeiten sind wesentlich­e Argumente, die für einen Verbleib in Großgmain sprechen“, sagt Svazek.

Der Bürgermeis­ter will das Areal nun bewerben – auch für Betriebsan­siedelunge­n.

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