Ein besinnlicher Spaziergang durch die stille Zeit des Jahres
Schon das erste Adventwochenende hat wieder die Besucher des „Salzburger Bergadvents“in Großarl und Hüttschlag verzaubert. Bis Weihnachten werden 25.000 Besucher erwartet.
Der „Salzburger Bergadvent“ist eine stimmungsvolle Veranstaltung, die sich auf Tradition und einzigartiges Brauchtum dieses Pongauer Gebirgstales konzentriert. Dieses Jahr findet er bereits zum elften Mal statt – und er ist kräftig an Attraktionen gewachsen: „Etwa 170 Leute sind inzwischen jedes Wochenende im Einsatz“, erzählt Thomas Wirnsperger, Geschäftsführer des Tourismusverbands.
Was das Großarltal dabei während des Advents jeweils von Freitag bis Sonntag den insgesamt bei freiem Eintritt erwarteten 25.000 Besuchern bietet, ist ein romantischer Gang durch diese „stille Zeit“, gepaart mit interessanten Angeboten für die Wochen vor Weihnachten. Standln mit ausgesuchtem Handwerk, Bastelarbeiten und kulinarischen Köstlichkeiten zieren den adventlich geschmückten Marktplatz, über den hoch oben die Pfarrkirche wacht.
Bläsergruppen und Sänger spielen und singen, auch eine Fackelwanderung hinauf zur Kirche steht auf dem Programm. Im Musikpavillon wird ein Hirtenspiel junger Laienschauspieler angeboten, Kinderkeksbackstube, Christkindl-Werkstatt, EngerlFotostudio, Märchenstunden oder das „Großarler Engerl“, das Weihnachtslieder auf dem Marktplatz singt, warten ebenfalls auf die Besucher. Natürlich darf auch eine alpenländische Herbergsuche mit Maria und Josef nicht fehlen, und im Christkindl-Postamt können Kinder ihre geheimen Wünsche kundtun.
Wer es besonders beschaulich will, der fährt hinauf nach Hüttschlag, wo vor dem Kaminstadl und dem Gasthof Talwirt ein Bauernladen mit stimmungsvollem Adventprogramm wartet. Sozusagen der Erfinder des „Salzburger Bergadvents“im Großarltal ist Edelweiß-Hotelier Hans Hettegger. „Mir haben die sogenannten Skiopenings überhaupt nicht mehr gefallen. Als ich den Adventmarkt in St. Wolfgang besucht habe, war ich derart begeistert, dass ich versucht habe, so etwas im Großarltal zu gründen. Daraus hat sich der ,Salzburger Bergadvent‘ entwickelt. Dieses ruhige Thema mit Tradition, Brauchtum und Romantik passt viel besser in unser Tal als überlaute Saisoneröffnungen.“
Eine außergewöhnliche Attraktion ist auch die Krippenausstellung in Großarl: Der Krippenbauverein im Tal mit etwa 20 Aktiven lädt jedes Jahr Großarler und Hüttschlager ein, an Kursen teilzunehmen. Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung im Krippenstall neben der Kirche präsentiert. Obmann Josef Gschwandtl: „Danach kommen die neuen Krippen dorthin, wo sie hingehören: in die Stuben ihrer Besitzer.“Heuer hatte der Verein eine zusätzliche Aufgabe zu erledigen: Sechs erfahrene Mitglieder haben seit März die Krippe für das Gotteshaus in Hüttschlag restauriert. Dabei handelt es sich um ein ehrwürdiges Exemplar, das im Jahr 1952 vom damaligen Pfarrer Franz Ellmauer gebaut wurde. Die Figuren geschnitzt und gefasst hat damals der Hüttschlager Ignaz Huber. Die Krippe kann man nun in neuem Glanz in der Pfarrkirche bereits bewundern.