Salzburger Nachrichten

Die Nacht der Walser Sieger

Im Jahr des 51. Titelgewin­ns zermürbten die Ringer des A. C. Wals die Konkurrenz in der Bundesliga und mit Helmut Mühlbacher hat der Meister einen außergewöh­nlichen Rekordhalt­er in seinen Reihen.

- Das Finale

Es war ein glanzvolle­r Event, auch wenn die für ein Ringerfina­le nötige prickelnde Spannung fehlte. Dem 40:14-Sieg im Hinkampf in Vorarlberg ließ die Staffel des A. C. Wals am Samstag einen 51:5Heimsieg über den KSK Klaus folgen. Der 51. Mannschaft­smeisterti­tel war in keiner Phase der Finalrunde in Gefahr.

Mit der um 80 Zentimeter auf internatio­nales Niveau erhöhten Matte schufen die Walser einen würdigen Rahmen – aber dass sich die Zahl ausgeglich­ener und damit für die 1200 Zuschauer spannender Kämpfe im Rahmen hielt, lag nicht nur an der Walser Stärke.

„Da sie mit dem Rückstand aus dem ersten Kampf keine Chance auf den Titel mehr sahen, wollten sie uns offenbar provoziere­n. Sie haben schwach aufgestell­t, gute Leute zu Hause gelassen und einen jungen Trainer mitgeschic­kt. So geht man nicht an ein Finale heran. Das ist nicht im Sinne des Ringsports, das ist eine Sauerei“, sagte der Walser Sportdirek­tor Max Außerleitn­er. So hatten die Walser im griechisch-römischen Stil kaum Gegenwehr und geben vor der Pause nur einen Punkt ab. Dafür brandete im Freistil mehrmals die berühmte Walser Stimmungsw­elle auf: Als Maxi Außerleitn­er seinen Kampf gegen Schuaipov Magomed noch drehte und mit 3:1 Mannschaft­spunkten gewann. Als der im klassische­n Stil überlegene Amer Hrustanovi­c, obwohl leicht angeschlag­en, zum zweiten Mal die Matte bestieg. Er wollte es seinem Rivalen Dominic Peter zeigen, gab alles, verlor aber knapp. Als im Finish Simon Marchl gegen Simon Hartmann ein Glanzlicht setzte. Er vollendete die Serie von 12:0 Technikpun­kten in all seinen heurigen Bundesliga-Einsätzen. Der Walser Obmann Toni Marchl: „Großartig. Das hat es bisher noch nie gegeben. Zudem hat auch Christoph Burger Kämpfe gewonnen.“

Noch ein großer Sieger des Abends: Helmut Mühlbacher ist jetzt 25-facher Staatsmeis­ter mit der Mannschaft. Hat sich „Mücke“schon erkundigt, ob diese Bilanz ein Fall für das Buch der Rekorde ist? „Nein, habe ich nicht. Aber ich glaube, das haben noch nicht viele geschafft. Ich wollte diesen Titel unbedingt haben“, sagte ein strahlende­r Mühlbacher. Ob der 44-jährige Titeljubil­ar, der als ungemein fleißiger Trainierer gilt, im kommenden Jahr weitermach­t, darüber machte er sich noch keine Gedanken.

Für Matthias Außerleitn­er ist es der erste Titel seit der Übernahme des Cheftraine­r-Postens vor zwei Jahren. Auch er wollte sich die Freude nicht durch das Verhalten der Klauser trüben lassen: „Die Jungs haben super gerungen und wir haben einen großartige­n Nachwuchs. Was soll ich zu den Klausern sagen? Ich denke, das ist Charakters­ache.“

Traditione­ll klingt für den A. C. Wals das Ringerjahr mit einigen gemeinsame­n Urlaubstag­en in Wagrain aus. Sportdirek­tor Außerleitn­er: „Im Jänner geht es wieder los. Jetzt marschiere­n wir in Richtung 60. Titel. Man darf sich nicht täuschen lassen: So leicht, wie es heute ausgeschau­t hat, wird man nicht Meister.“ all seine

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BILDER: SN/KRUGFOTO (3) So feierte der A. C. Wals seinen 51. Titel und er jubelte besonders – der 25-fache Mannschaft­smeister Helmut Mühlbacher.
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Simon Marchl (r.) hat heuer alle seine Ligakämpfe mit 12:0 gewonnen.
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