Eine Wohnung für die jüngsten Mütter
Katharina ist 16. Und Mutter. Sie lebt mit ihrer acht Monate alten Tochter in einer betreuten Wohnung. Jetzt sollen mehr solcher Räume entstehen.
Katharina (Name geändert) hat einen großen Wunsch: Sie träumt davon, einmal mit ihrer Tochter in einer eigenen Wohnung leben zu können. Sie hofft zudem, bald eine passende Lehrstelle zu finden und einen Beruf zu erlernen.
Derzeit ist das für sie nicht so einfach. Denn Katharina ist erst 16 Jahre alt. Vor acht Monaten brachte sie ihre Tochter zur Welt. Seither lebt sie in einer Garçonnière, die von SOS-Kinderdorf betreut wird.
Fünf kleine Wohnungen hat die Organisation in einem ehemaligen Wohnheim für junge Frauen zur Verfügung. Wer hier einzieht, ist zwischen 16 und 19 Jahre alt und soeben Mutter eines Kindes geworden. In den meisten Fällen gibt es aus den unterschiedlichsten Gründen aus dem Umfeld keine ausreichende Unterstützung. Die Obsorge für die jugendlichen Mütter hat die Kinderund Jugendhilfe. Betreut werden sie 24 Stunden von Mitarbeiterinnen von SOS-Kinderdorf.
„Die jungen Mütter brauchen ein Netz“, sagt Irene Hochegger, pädagogische Leiterin von SOSKinderdorf. Viele Jugendliche seien überfordert, wenn das Baby die ganze Nacht schreie. „Bei uns lernen sie, mit solchen Situationen umzugehen. Manchmal haben die Babys Trinkschwierigkeiten, dabei können wir die Mütter unterstützen.
Oft schreit ein kleines Kind, obwohl es gerade gefüttert wurde. Da können wir die Mutter dabei unterstützen, die Ursache zu finden.“Dabei arbeitet SOS-Kinderdorf auch mit einer Hebamme zusammen.
Langfristig sollen die jungen Mütter dabei unterstützt werden, den Weg in die Selbstständigkeit mit ihren Kindern zu finden. Dabei arbeite man auch mit den Familien zusammen. „Wir werden auch von den Großeltern und den Kindesvätern besucht.“
Derzeit ist in dem Wohnheim eine Garçonnière frei, aber Anfang des Jahres gab es eine Zeit lang keinen Platz für neue Mütter. „Da mussten junge Frauen in andere Bundesländer in eine Einrichtung ziehen.“
Auch deshalb bemüht sich SOS-Kinderdorf darum, eine weitere Garçonnière des Wohnhauses für junge Mütter anzumieten. „Diese Wohnung könnten wir auch für die Unterbringung von schwangeren Jugendlichen nutzen“, sagt Irene Hochegger. SN-Info: Spenden für Wohnung und Mobiliar mit dem Kennwort „MuKi-Wohnen“auf das Konto: IBAN: AT46 1644 0001 4477 4477