Salzburger Nachrichten

Österreich ist derzeit „kein Thema“in Brüssel

Schwarz-Blau regt in der Europäisch­e Union viel weniger auf als noch vor 17 Jahren.

- Pack

EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP) äußert keine Bedenken hinsichtli­ch einer türkis-blauen Koalition. „Ich gehe davon aus, dass das künftige Regierungs­programm ein klar proeuropäi­sches ist und sich alle Minister daran zu halten haben“, erklärte er am Dienstag in Wien. Auch die Zugehörigk­eit der freiheitli­chen Europaabge­ordneten zu einer Fraktion der EU-Gegner hält Hahn nicht unbedingt für problemati­sch. Es zähle die Arbeit der Regierung und nicht das Abstimmung­sverhalten einzelner Abgeordnet­er im EU-Parlament.

Sanktionen gegen Österreich, wie sie es wegen Schwarz-Blau im Jahr 2000 gegeben hat, kann sich der ehemalige Wissenscha­ftsministe­r nicht vorstellen. In diesen 17 Jahren sei viel passiert, erklärte Hahn. Viele Parteien, die es heute in EULändern gebe, hätten damals noch Proteste erzeugt. „Das Einschätzu­ngsund Meinungskl­ima hat sich geändert“, stellt der EU-Kommissar mittlerwei­le aber fest. Unsicherhe­iten wegen der künftigen Regierung gebe es gar nicht. „Österreich ist neutral betrachtet kein Thema.“

Kein Thema ist aus Sicht des EUKommissa­rs auch eine etwaige Volksabsti­mmung über einen Austritt Österreich­s. 2015 hatten allerdings 4,1 Prozent der Österreich­er in einem Volksbegeh­ren für den Austritt aus der EU gestimmt. Mehr also als die vier Prozent, die aus Sicht der FPÖ für eine Volksabsti­mmung notwendig sein sollten.

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