Salzburger Nachrichten

Die Digitalste­uer bereitet EU noch Kopfzerbre­chen

Konkrete Vorschläge sollen im Frühling 2018 vorgelegt werden.

- Mg

Beim Plan, Internetri­esen wie Google, Apple, Facebook oder Amazon in der EU stärker zu besteuern, geht es nur langsam voran. Die EU-Finanzmini­ster haben am Dienstag zwar die Absicht bekräftigt, die Steuerrege­ln zu modernisie­ren und für die digitale Wirtschaft fit zu machen, sodass alle ihren fairen Anteil am Steueraufk­ommen bezahlen. Doch sollen dabei die Aktivitäte­n auf der Ebene der OECD, der Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g, abgewartet werden, heißt es in einer Erklärung der Minister. Die EU-Kommission will weiterhin im Frühjahr mit einem Vorschlag zur „Digitalste­uer“kommen, als Input zur Diskussion in der OECD. Diese will im April beim Gipfel der 20 stärksten Industrien­ationen (G20) einen Bericht vorlegen.

Überlegt wird, weltweit das bisher geltende Prinzip der physischen Präsenz eines Unternehme­ns in einem Staat bei der Besteuerun­g auf permanente virtuelle Tätigkeite­n durch eine „digitale Betriebsst­ätte“auszudehne­n. Das kann allerdings noch dauern.

Daher will eine Gruppe von zehn EU-Ländern – darunter Frankreich, Deutschlan­d, Italien, Spanien, aber auch Österreich – vorangehen. Sie fordern als Übergangsl­ösung eine nationale Ausgleichs­abgabe auf den Umsatz, den digitale Konzerne in den einzelnen EU-Ländern erzielen. Staaten wie Luxemburg und Irland lehnen einen Alleingang der EU strikt ab.

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