Der kleine Giorgi braucht Starthilfe
Eine 32-Jährige kämpfte jahrelang mit schweren Erkrankungen, dann wurde sie unerwartet schwanger. Jetzt fehlt es an allem.
Seit Giorgi auf der Welt ist, kann Mutter Shorena Tchigvaria wieder lachen. „Ein größeres Glück gibt es, glaube ich, gar nicht“, sagt die 32-Jährige. Und Glück kann die gebürtige Georgierin dringend brauchen. Vor sieben Jahren wurde bei ihr Diabetes diagnostiziert. Wegen der schlechten medizinischen Versorgung in ihrer Heimat hat sie bereits starke Schäden am Gewebe erlitten: Ihr linkes Auge ist geschädigt, eine Zehe musste amputiert werden, wegen schlechter Wundheilung hat sie eine große Narbe auf der Wange.
Vor drei Jahren erlitt sie eine schwere Lebensmittelvergiftung. Durch eine falsche Behandlung wurden ihre Nieren geschädigt. Seither muss Shorena Tchigvaria zur Dialyse. Diese Behandlung wurde bei ihr unzureichend durchgeführt. Ihr Zustand verschlechterte sich. „Als ich mitbekam, wie zwei andere junge Dialysepatientinnen starben, fürchtete ich um mein Leben“, sagt sie.
Im Internet las sie die Geschichte eines anderen Georgiers, der in Österreich behandelt wurde. So fasste sie den Entschluss, sich mit ihrem Mann in ein Flugzeug nach Österreich zu setzen. Das war vor eineinhalb Jahren. Mittlerweile gewährte ihr das Asylamt subsidiären Schutz.
Im Frühjahr kam für sie die überraschende Nachricht, dass sie schwanger sei. „Man hat mir gesagt, dass ich wegen der Dialyse keine Kinder bekommen kann.“Die Schwangerschaft ging lang ohne Gesundheitsprobleme vorüber. In der 31. Schwangerschaftswoche hatte sie aber plötzlich extrem hohen Blutdruck. Ihr Kind musste per Notkaiserschnitt geholt werden.
Jetzt ist das Baby zehn Tage alt. Obwohl er neun Wochen zu früh kam, geht es dem kleinen Giorgi gut. „Dafür danke ich allen Ärzten und Pflegekräften.“Der Familie mangelt es nun aber an allem, was man an Ausstattung für ein Baby braucht. Arbeitserlaubnis haben beide keine. Sie wohnen in einem Zimmer einer Asylunterkunft und bekommen zu zweit 90 Euro pro Woche zum Essen. „Ich würde gern einmal in Öster- reich in meinem Beruf als Kinderkrankenschwester arbeiten und Österreich etwas zurückgeben“, sagt Shorena Tchigvaria. „Aber derzeit geht das nicht.“
Für Neonatologin Erna Hattinger ist die Familie ein Härtefall. „Der Mutter geht es gesundheitlich nicht gut. Aber das Kind ist gesund und hat alle Chancen. Jetzt braucht es eine Starthilfe.“
SN-Info: Spenden für Giorgi gehen auf des Konto des Hilfsvereins der Neonatologie FRÜH R LEBEN mit dem Kennwort „Giorgi“: IBAN: AT65 5500 0002 0407 2890.