64-Jährigen in Park beraubt Bedingte Haft für 14-Jährigen
Ein junger Afghane sah sich am Dienstag am Landesgericht vor einem Jugendschöffensenat mit dem Vorwurf des Raubes konfrontiert. Ende Februar trank der damals noch 14jährige Bursch mit einer Gruppe anderer junger Asylbewerber aus Afghanistan am Franz-Josef-Kai an der Salzach eine Flasche Wodka und eine Flasche Whisky. Dann gingen der 14-Jährige und ein damals zwölfjähriger Freund von ihm Richtung Mirabellplatz.
Im Kurgarten beim Kongresshaus traf das Duo auf einen 64jährigen Kroaten. Staatsanwalt Alexander Winkler: „Der Angeklagte und der strafunmündige Zwölfjährige griffen den Mann an, schlugen mit den Fäusten auf ihn ein und forderten sein Handy. Letztlich raubten sie ihm eine Packung Zigaretten und nahmen auch seinen Schlüsselbund an sich, den sie später wegwarfen.“
Gegenüber Christian Ureutz, dem Vorsitzenden Richter, gab der inzwischen 15-jährige Angeklagte an, dass er sich nur noch dunkel an den Vorfall damals erinnern könne: „Ich war so betrunken.“Sein Verteidiger sagte, sein Mandant habe keinen Raub zu verantworten: „Der 64-Jährige hat etwas zu den Burschen gesagt. Es kam zu einer Rauferei. Sie haben nur die Schlüssel und die Zigaretten entwendet.“Der 64Jährige, er erlitt eine Schädelprellung, belastete den Angeklagten und den strafunmündigen Komplizen jedoch schwer: „Ich habe gar nichts zu ihnen gesagt. Sie haben mich einfach attackiert.“
Der Senat verurteilte den Angeklagten wegen Raubes zu sieben Monaten bedingter Haft. Bemerkenswert: Das rechtskräftige Urteil wurde als Zusatzstrafe verhängt – zu bereits fünf Monaten bedingter Haft, die der 15-Jährige bereits im Oktober wegen Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt in anderem Kontext erhalten hatte.