„Europacup, ich komme“
Der Pinzgauer Slaven Dujakovic gewann in Gröden zwei FIS-Super-G – das überrascht, denn im Frühjahr flog er aus dem ÖSV-Kader und ist nun Einzelkämpfer.
SALZBURG. Er hat schon Schlagzeilen gemacht, noch bevor er im Weltcup war: Der aus Viehhofen stammende Slaven Dujakovic war der erste heimische Abfahrer mit Migrationshintergrund. Das brachte ihm zwar Geschichten, aber keine Vorteile ein – denn: Im Frühjahr flog Dujakovic für ihn selbst überraschend aus dem ÖSV-Kader.
Überraschend deswegen, weil er in seinem Jahrgang (1995) in der FIS-Rangliste immerhin auf Rang zehn im Super G war. Doch für Dujakovic war das nicht das Ende, sondern der Anfang: Er trainiert nun auf eigene Kosten und als Einzelkämpfer mit Fernziel Europacup. Keine einfache Sache, „denn so eine Saison kostet schnell einmal 15.000 bis 20.000 Euro“. Daher ist er dem Spendenprojekt „I believe in you“beigetreten, sein Projekt heißt: „Europacup, ich komme.“
Als Entgegenkommen des ÖSV durfte er bei der EuropacupGruppe um Christian Perner mittrainieren. Da sind auch die beiden Salzburger Christopher Neumayer und Sebastian Arzt dabei. Zuletzt trennten sich jedoch die Wege: Während die EuropacupGruppe nach Kanada zum Trai- ning flog, musste Dujakovic aus Kostengründen daheimbleiben. „Drei Wochen Training in Kanada waren einfach nicht drinnen“, meinte er im SN-Gespräch. Stattdessen versuchte er sich bei FISRennen im Grödnertal – und das überaus erfolgreich: Er gewann zwei Super-G-Läufe hintereinander, wurde in der Abfahrt 14. und im Riesentorlauf sogar Vierter. „Das war vielleicht die größte Überraschung, da fuhr ich mit Startnummer 49 noch auf Rang vier.“Die Rennen fanden nicht auf der Weltcupstrecke Saslong, sondern in Plan de Gralba statt, dabei waren 185 Läufer aus 29 Nationen.
Die Ergebnisse haben Dujakovic einen Energieschub gegeben. Ab dem Wochenende trainiert er in Österreich wieder mit der Europacup-Gruppe und wird am 20. und 21. Dezember auf der Reiteralm bei den ersten zwei Europacup-Super-G der Saison antreten – sowie Anfang Jänner bei seinen Heimrennen, den Europacup-Abfahrten in Saalbach-Hinterglemm. Das ist möglich, weil Österreich bei Heimrennen eine höhere Startplatzquote hat. In diesen Rennen muss er jedoch den Sprung zurück in das Team schaffen, sonst wird es ganz schwierig mit Startplätzen.