Salzburger Nachrichten

Das Buch als Garten

Es gibt ein altes arabisches Sprichwort, das sagt: „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“

- MEIN GARTEN

Karl Ploberger Wenn es draußen nur noch sporadisch etwas zu tun gibt, wenn sich das Gießen im Gewächshau­s auf ein Mal in drei Wochen reduziert, dann ist Zeit zum Schmökern. Ich nutze diese Tage dann, um meine vielen Bücher, die ich das ganze Jahr über gekauft oder zugeschick­t bekommen habe und die teilweise in hohen Stapeln zwischen Nachtkästc­hen, Wohnzimmer und Büro liegen, zu sortieren und ... genau: darin zu blättern! Und so werden aus einigen geplanten Stunden aufräumen meist mehrere Tage.

Während noch geblättert wird, entsteht schon wieder die Sehnsucht nach Garten. Entsteht wieder jene Lust, die dazu führt, dass schon wenige Tage nach Weihnachte­n auf Fensterbän- ken unzählige Tassen stehen, die mit frischem Saatgut einmal das zaubern sollen, was gerade im Buch gesehen oder erlesen wurde.

Jedes Buch ist für mich ein Stück Garten, auch die von mir geschriebe­nen. Sie alle erzählen von der großen Leidenscha­ft und der Zuneigung zu einem der schönsten Hobbys, die es gibt. So werden diese gartenlose­n Monate überhaupt erst erträglich.

Und noch etwas passiert in diesen Tagen. Die Entdeckung von so manchem Buch, das gleich zwei oder gar drei Mal in den Stapeln zu finden ist. Meist passierte der Kauf unabsichtl­ich, schafft aber nun die Chance, andere mit einem Stück Garten zu beschenken.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria