Red Bull Salzburg holt schon die nächsten Manés
Über Salzburg schaffte Sadio Mané den Sprung in die Premier League zu Liverpool. Und der österreichische Fußball-Meister bleibt nach wie vor eine gute Adresse für Toptalente.
Als Sadio Mané 2012 zu Red Bull Salzburg wechselte, war der Flügelflitzer gerade einmal 20 Jahre alt. Und den Senegalesen kannten nur echte Fußball-Insider. Bei den Bullen zeigte Mané dann überragende Leistungen und schaffte 2014 den Sprung in die englische Premier League. Mittlerweile gehört Liverpool-Angreifer Mané zu den Topstars in der besten Liga der Welt, ist Fanliebling bei den Reds, verdient viele Millionen Euro und wird mit einem Marktwert von über 50 Millionen Euro gehandelt.
Diese Entwicklung ist einer von vielen Gründen, warum es RedBull-Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund immer wieder gelingt, Toptalente nach Salzburg zu holen. Kurz vor Ende der Herbstsaison 2017 gab Freund zusammen mit dem Geschäftsführer Commercial, Stephan Reiter, die Verpflichtung der nächsten Youngsters, die eine ähnliche Entwicklung wie Mané machen könnten, bekannt. Das Trio soll vorerst beim FC Liefering Spielpraxis sammeln.
Der 18-jährige Mittelfeldspieler Sekou Koita unterschrieb bis 30. Juni 2022. Bereits mit 16 Jahren feierte er sein Debüt im A-Team von Mali, mittlerweile hält er bei sechs Einsätzen.
Ebenfalls 18 Jahre alt ist Anderson Niangbo. Der Stürmer von der Elfenbeinküste unterschrieb ebenfalls für fünf Jahre.
Der dritte 18-jährige Youngster, der sich für die Bullen entschied, kommt aus Südkorea: Mittelfeldspieler Jungmin Kim.
Koita erklärte auch, warum er Angebote von Clubs aus europäischen Topligen ausgeschlagen hat: „Es gab schon einige Vereine, die ihr Interesse an mir bekundet haben, aber man merkt eben relativ schnell, dass die Wahrscheinlichkeit, dort auch viel Einsatzzeit zu bekommen, eher nicht so groß sein wird. Die Red-Bull-Akademie ist für ihre exzellente Ausbildung bekannt, und hier sind die Chancen, auch spielen zu können, deutlich realistischer.“Christoph Freund sprach der Scoutingabteilung der Bullen großes Lob aus, das aber auch ihm gebührt: „Es ist nicht einfach, immer wieder Toptalente zu finden und diese dann auch zu überzeugen, dass sie in Salzburg unterschreiben. Wir kämpfen dann oft gegen europäische Spitzenclubs“, erklärte Freund und Geschäftsführer Reiter ergänzte: „Wir hoffen natürlich, dass sich die Spieler gut entwickeln und sie ihren Weg machen. Transfereinnahmen sind für Salzburg eine entscheidende Säule beim Erstellen des Budgets geworden. Die Transfers sind auch ein Aushängeschild, wie wir die Talente überzeugen können, dass sie bei Red Bull unterschreiben.“
Auch zwei heimische Youngsters verlängerten ihre Verträge bei den Bullen. Luca Meisl (18), der bereits im Bundesligateam zum Einsatz gekommen ist, unterschrieb bis 2021 und auch Angreifer Alexander Schmidt (19) will sich in den nächsten Jahren in den Kader von Trainer Marco Rose schießen.
Die wichtigste Vertragsverlängerung ist aber jene von Innenverteidiger Duje Ćaleta-Car, der sich in den vergangenen Monaten zum unverzichtbaren Stammspieler entwickelt hat. Es gab auch bereits Anfragen für den 21-Jährigen, der noch gute Chancen besitzt, mit Kroatien zur WM 2018 nach Russland zu fahren. Ćaleta-Car verlängerte seinen Kontrakt bis 31. Mai 2021. Man kann aber davon ausgehen, dass der Kroate der nächste Spieler sein wird, der nach einem Wechsel viele Millionen Euro in die Vereinskasse bringen wird. Damit die Bullen das geplante Jahresbudget von 40 Millionen Euro (ohne mögliche Transfereinnahmen) aufstellen können.