Salzburger Nachrichten

Zwei IS-Terrorhelf­er müssen jahrelang in Haft Berufungss­enat bestätigt Haftstrafe­n für Duo, das Terroriste­n unterstütz­te.

- SALZBURG,

LINZ. Im Dezember 2015 waren der Marokkaner Kamal A. (27) und der Algerier Youcef B. (42) in einem Salzburger Flüchtling­slager verhaftet worden. Der dringende Verdacht: Mitgliedsc­haft an der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS). Die beiden Männer waren mit dem Migrantens­trom über die Balkanrout­e eingereist. Im Mai 2017 wurde das Duo dann am Landesgeri­cht Salzburg wegen Beteiligun­g an einer terroristi­schen Vereinigun­g zu sechs bzw. sechseinha­lb Jahren Haft verurteilt.

Laut Urteil hatten sie zwei andere vermeintli­che Flüchtling­e logistisch und psychisch unterstütz­t, die vom IS ausgesandt worden waren, um in Europa, konkret in Frankreich, ein Selbstmord­attentat zu verüben.

Die beiden letztgenan­nten und damals auch in Salzburg gefassten Männer – ein Algerier (30) und ein Pakistaner (37) – hätten sich im Rahmen der Paris-Attentate am 13. November 2015 ebenfalls in die Luft sprengen sollen. Weil diese beiden Männer – 2016 dann nach Frankreich ausgeliefe­rt – aber wegen falscher Dokumente einst wochenlang in Griechenla­nd festgehalt­en worden waren, gelangten sie Ende No- vember 2015, also nach den Pariser Anschlägen, nach Salzburg.

Das im Mai in Salzburg verurteilt­e, leugnende Duo hatte laut Gericht die letztlich verhindert­en Selbstmord­attentäter etwa durch Weitergabe wichtiger Daten und Handynumme­rn von Personen aus dem IS-Umfeld unterstütz­t.

Nachdem der Oberste Gerichtsho­f die Nichtigkei­tsbeschwer­den von Kamal A. und Youcef B. gegen die Schuldsprü­che bereits am 7. November zurückgewi­esen hatte, bestätigte am Dienstag ein Senat des Oberlandes­gerichts Linz auch das Strafmaß: Es bleibt bei sechs bzw. sechseinha­lb Jahren Gefängnis.

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