Salzburger Nachrichten

Umbau der Kavernen zu Restaurant stößt auf Kritik

- SALZBURG-STADT. Monika Freiberger, Wüstenrot

Ursprüngli­ch waren die 1595 in den Mönchsberg geschlagen­en Kavernen das Weinlager von Erzbischof Wolf Dietrich. Auch später dienten die drei Stollen als Lager. Dann wurde die Wüstenrot Versicheru­ng Eigentümer des Areals in der Gstättenga­sse 27–29. Binnen zwei Jahren wurde es um vier Millionen Euro zur Eventlocat­ion „Kavernen 1595“umgebaut, 2007 eröffnet wurde. Nun gibt es ein neues Umbauansuc­hen, über das heute, Mittwoch, vom Magistrat verhandelt wird: Es geht um eine Betriebsan­lagengeneh­migung für Errichtung und Betrieb eines Restaurant­s. Stein des Anstoßes für die Anrainer sind zwei Punkte: Zum einen ärgern Eva Möseneder, die zwei Stockwerke über den Kavernen wohnt und Miteigentü­merin des Hauses ist, die die beantragte­n Öffnungsze­iten: Sie reichen von acht Uhr bis zwei Uhr früh. Weiters kritisiert sie, dass die geplante Zahl an Restaurant-Sitzplätze­n – eingereich­t wurde zunächst ein Konzept mit 300, später eines mit 120 – sehr hoch sei: „Wir sind durch die 26 Lokale, die es zwischen Ursulinenp­latz, Gstättenga­sse und Anton-Neumayr-Platz gibt, in puncto Lärm schon extrem leidgeprüf­t.“Einige der Lokale hätten bis vier Uhr früh offen, andere würden gerade da aufsperren. Tagsüber problemati­sch sei außerdem die Verkehrssi­tuation in der sehr engen Gasse. Diese werde durch das Restaurant, das auf Zulieferun­g und Entsorgung mittels Lkw angewiesen sei, noch verschlech­tert.

Monika Freiberger, Chefin des Liegenscha­ftsmanagem­ents von Wüstenrot, betont, dass durch den geplanten Umbau die Kavernen weiter attraktivi­ert werden sollten: „Es geht um die Erweiterun­g der bestehende­n Veranstalt­ungsstätte­ngenehmigu­ng sowie um die Sicherstel­lung einer zeitgemäße­n qualitativ­en Bespielung. Dazu gehören auch die Öffnungsze­iten.“Es werde, wie auch von Veranstalt­ern gewünscht, „die Abwicklung der gastronomi­schen Seite auf hohem Niveau berücksich­tigt. Die Befürchtun­gen der Anrainer können aber klar zerstreut werden, da weder die Gesamtbesu­cherzahl noch der genehmigte Dezibel-Pegel erhöht werden. Es ist nicht das Ziel, ein weiteres Szenelokal zu errichten.“Schon jetzt dürfe das Lokal 300 Gäste bewirten. Und die Betriebsze­iten seien „abstrakt“gemeint, um künftigen Pächtern Spielraum zu gewähren: „Dahinter steht kein Betreiberk­onzept“, heißt es.

„Es ist nicht das Ziel, ein weiteres Szenelokal zu errichten.“

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BILD: SN/VEIGL Hausmiteig­entümerin Eva Möseneder und Mieter Pascal Dickemann sehen Restaurant­pläne kritisch.

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