Wer ist Richterin Marion Hohenecker?
Es gibt etwas, das Marion Hohenecker mit Karl-Heinz Grasser verbindet: Auch sie ist in Kärnten geboren. Das dürfte aber so ziemlich der einzige Berührungspunkt zwischen der Richterin und dem prominentesten ihrer 15 Angeklagten in dem am Dienstag gestarteten Buwog-Verfahren sein.
Deren Verteidiger haben sich auf die 36-Jährige, die vom Boulevard den Namen „Richterin Gnadenlos“verpasst bekam, geradezu leidenschaftlich eingeschossen. Was Hohenecker – zumindest bisher – durchaus nicht zu beeindrucken scheint. In ihren acht Jahren als Richterin in Korruptionsprozessen hat sie sich bei kleineren wie größeren Verfahren den Ruf erworben, freundlich im Umgang, aber streng in der Sache zu sein. Korrekt, kompetent, fähig, auch die kompliziertesten Sachverhalte zu entwirren, ruhig, aber sicher nicht humorfrei: So wird sie nicht nur von Kollegen im Wiener Straflandesgericht beschrieben, das ist auch aus den Reihen der Verteidiger zu hören. ExFinanzminister Grasser ist nicht der erste Ex-FPÖ-Mann, über den Hohenecker zu Gericht sitzt: Im heurigen Jänner sprach ein von ihr geleiteter Schöffensenat Peter Westenthaler wegen Untreue und schweren Betrugs schuldig.
Die Juristin ist verheiratet. Ihr Mann ist Strafrichter in Korneuburg bei Wien – und wegen eines Anti-Grasser-Tweets nicht unschuldig am harschen Gegenwind, dem Hohenecker ausgesetzt ist.