Salzburger Nachrichten

Mehr Cyberkrimi­nelle als Wohnungsei­nbrecher

Nach eineinhalb Jahren als Innenminis­ter zog Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Freitag Bilanz.

- Wolfgang Sobotka, Innenminis­ter

WIEN. Die nahende Regierungs­bildung sollte am Freitag auch im Innenminis­terium spürbar werden. Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) lud offiziell zu einer BilanzPres­sekonferen­z für das Jahr 2017 ein – inoffiziel­l konnte der Termin aber eher als Abschiedsg­espräch gesehen werden.

Auch wenn sich Sobotka zu seiner Funktion in der neuen Regierung nicht äußern wollte. „Die Geduld müssen wir noch aufbringen: Wird es den Sobotka noch geben, oder wird es ihn nicht mehr geben? Ich war bei so vielen Regierungs­verhandlun­gen dabei und kann nur eines sagen: Das Gansl wird in den letzten fünf Minuten knusprig“, gab sich Sobotka kryptisch.

Klarer waren die Aussagen des (Noch-)Innenminis­ters, wenn es um die Kriminalst­atistik für das Jahr 2017 ging. Laut Sobotka ist die Zahl der Anzeigen im Vergleichs­zeitraum Jänner bis November 2017 auf rund 468.000 Anzeigen (minus 5,2 Prozent) gesunken. Zugleich stieg die Aufklärung­squote auf knapp 49 Prozent. Besonders auffällig: Erstmals liegt die Zahl der Anzeigen bei der Internetkr­iminalität über jener der Wohnungsei­nbrüche. So ereigneten sich in den ersten elf Monaten des Jahres 15.247 Fälle von Cyberkrimi­nalität, die zur Anzeige gebracht wurden (Vergleichs­zeitraum 2016: 11.648). Im Gegensatz dazu gab es 10.696 Anzeigen wegen Wohnungsei­nbrüchen (2016: 11.579).

Die Cyberkrimi­nalität sieht Sobotka auch künftig im Steigen. „In der Zukunft werden die Digitalisi­erung und die Migration die größten Herausford­erungen darstellen.“

„Das Gansl wird in den letzten fünf Minuten knusprig.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria