Frau bestreitet Gewaltattacken auf ihren Mann
Schläge, Bisse, Attacken mit Flaschen und einem Holzscheit: Eine junge Frau soll ihren Mann in Serie misshandelt haben. Nun steht sie vor Gericht.
Stimmen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, so hat eine junge, aus der Karibik stammende und in Salzburg lebende Frau ihren Mann über Jahre hindurch immer wieder misshandelt. Angelastete Tatzeit: September 2013 bis Frühjahr 2017.
Im Strafantrag wegen „Fortgesetzter Gewaltausübung“(Paragraf 107b Strafgesetzbuch) ist die Rede davon, dass sie etwa ein Fahrrad auf ihn schleuderte und ihn dabei verletzte. Oder ein Mal Bierflaschen aus dem ersten Stock des Hauses auf ihn warf.
Ein weiteres Mal soll sie mit einem Küchenmesser auf ihn losgegangen sein; zudem habe sie ihn mit einem Holzscheit attackiert. Auch Tritte, Faustschläge oder ein Schlag mit einem Hammer in den Intimbereich des Mannes sind im Strafantrag aufgelistet.
„Ich bin nicht schuldig“, konterte die junge Frau nun am Frei- tag am Landesgericht vor Strafrichterin Nicole Haberacker. Ihr Mann würde sie zu Unrecht belasten. Zum Vorwurf, sie hätte Stichbewegungen mit einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser gegen ihn ausgeführt, entgegnete sie, dass sie damals im Zuge einer Diskussion das Messer „normal“in der Hand gehalten und ihn aufgefordert habe, sie in Ruhe zu lassen. Sie habe auch nie Bierflaschen oder ein Rad gezielt auf oder gegen ihn geschmissen.
Nach rund einer Dreiviertelstunde vertagte Richterin Nicole Haberacker den Prozess. Der ungewöhnliche Grund: Wegen „Übersetzungsschwierigkeiten“, so die Richterin, soll nun eine andere Spanisch-Dolmetscherin bestellt werden. Unmittelbar zuvor hatte die Schriftführerin im Prozess – eine Rechtspraktikantin – der Richterin mitgeteilt, dass sie selbst auch Spanisch spreche und die anwesende Dolmetscherin „nicht korrekt“übersetze.